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Glasfasernetz: Landrat nutzt Vortrag zur Digitalisierung für dringenden Appell (17.05.2017)

Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume hat eine Vortragsveranstaltung zur Digitalisierung ländlicher Räume genutzt, um vor dem Hintergrund des geplanten kreisweiten Glasfasernetzes einen „dringenden Appell“ an die Öffentlichkeit zu richten. Angesichts der Ende Juni in Bienenbüttel, der Stadt Bad Bevensen sowie den Gemeinden Barum, Emmendorf, Jelmstorf und Natendorf ablaufenden Vorvermarktungsfrist sagte Blume: „Ich appelliere dringend an alle Haushalte und Betriebe, rechtzeitig entsprechende Vorverträge abzuschließen.“ Das Glasfasernetz werde dort nur dann entstehen, wenn bis zum Ablauf dieser Frist für mindestens 60 Prozent aller unterversorgten Haushalte ein Vorvertrag vorliege.

Demonstrieren Geschlossenheit in Sachen Glasfaser: v.l.: Dr. Merlin Franke (Bürgermeister der Gemeinde Bienenbüttel), Harald Benecke (Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Aue), Dr. Heiko Blume (Landrat des Landkreises Uelzen), Gerald Swarat (Fraunhofer Institut), Hans-Jürgen Kammer (Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf) und Thomas Schulz (Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Suderburg;„Wer für die Zukunftsfähigkeit dieser Orte und damit für sich und seine Familie etwas tun will, der muss wechseln – und zwar jetzt“, so der Landrat wörtlich. Gleichzeitig trat Blume Gerüchten bzw. Behauptungen entgegen, nach denen ein späterer Rückbau des Glasfaseranschlusses zum Beispiel im Falle einer Vertragskündigung nach zwei Jahren erfolge. „Weder wird dann der Glasfaseranschluss zurückgebaut noch erfolgt der Rückbau des bisherigen herkömmlichen Anschlusses. Beide Hausanschlüsse bleiben bestehen“, stellte der Landrat klar.

Zuvor hatte Gerald Swarat, der das Berliner Büro des „Fraunhofer IESE“ leitet, als Referent des Abends auf die immense Bedeutung eines Glasfasernetzes für das künftige Leben in ländlichen Regionen hingewiesen: „Glasfaser ist die Infrastruktur der Zukunft“, so der Experte, der eigens aus Berlin nach Bad Bevensen angereist war. Den aufmerksam lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörern präsentierte Swarat verschiedene digitale Projekte und Konzepte, die zum Teil bereits heute das Leben in ländlichen Regionen vereinfachen und bereichern. „Es gibt unzählige Anwendungsmöglichkeiten, die einen echten Nutzwert für den Bürger haben“, so Swarat.

Als konkrete Bereiche, für die schon jetzt digitale Strategien entwickelt und die insbesondere in ländlichen Regionen künftig von großer Bedeutung seien, nannte er unter anderem das Beispiel Mobilität. Sowohl für Güter- und Warentransporte als auch für Personenverkehre existierten bereits Konzepte und Projekte, die auf der Basis einer leistungsfähigen digitalen Vernetzung basieren. Auch seien völlig neue Wertschöpfungsmodelle durch digitale Vernetzung denkbar.

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung durch Glasfaser sei in naher Zukunft praktisch für alle Lebensbereiche unerlässlich. Dazu zähle beispielsweise auch der gesamte Bereich der Bildung oder die Möglichkeiten, mittels eines „Home-Office“ von Zuhause aus arbeiten zu können. Dazu zähle auch der Bereich der medizinischen Versorgung mit dem Stichwort Telemedizin, dazu zählten auch Dinge wie Car-Sharing-Projekte oder der Bereich E-Government – die Möglichkeit, mit Behörden online zu kommunizieren und auf die Weise Pässe oder eine Baugenehmigung zu beantragen. Und unerlässlich sei ein Glasfasernetz ohnehin für die Zukunftsfähigkeit aller heimischen Unternehmen und Betriebe – allein schon, um wettbewerbsfähig zu bleiben.  

Zu all diesen Beispielen und Fragestellungen entwickelte sich im Anschluss an den Vortrag eine lebhafte Diskussionsrunde, an der sich auch Landrat Dr. Blume beteiligte. Sein Fazit lautete: „Ohne Glasfasernetz keine solche Digitalisierung, ohne 60 Prozent Vorvermarktungsquote kein Glasfasernetz.“ Abschließend dankte der Landrat Gerald Swarat für dessen anschaulichen Vortrag, dem Samtgemeindebürgermeister Hans-Jürgen Kammer für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und den Anwesenden für deren Interesse.

„Wir arbeiten weiterhin gemeinsam an dem Ziel eines kreisweiten Glasfasernetzes. Und zwar nicht nur über Parteigrenzen hinweg, sondern auch über alle gemeindlichen Ebenen hinweg“, gab er den Anwesenden mit auf den Heimweg.