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Feierliche Übergabe der Integrationslotsen-Zertifikate (01.09.2017)

Von Polen nach Sibirien über Tschetschenien, dann weiter in die kurdische Türkei, von dort ins irakische Kurdistan, nach Süden über Somalia bis an die Elfenbeinküste, weiter nach Palästina beziehungsweise Syrien und in den Libanon: So weit reicht die Palette der Herkunftsländer der neun Integrationslotsen, die gestern nach knapp vier Monaten Ausbildung ihre Zertifikate von Anna Katharina Bölling, Sozialdezernentin des Landkreises Uelzen, im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Uelzener Kreishaus entgegennehmen konnten.

Sozialdezernentin Anna Katharina Bölling (l.) überreichte den neuen Integrationslotsen deren Zertifikate - auch zur Freude der Migrationsbeauftragten des Landkreises, Josefin zum Felde (2.v.l.)In mehr als 50 Unterrichts-, Diskussions- und Reflexionsstunden haben sich die Teilnehmenden mit den unterschiedlichsten Aspekten von Integration beschäftigt, die im Alltag und im Umgang mit Migranten und Flüchtlingen auftauchen könnten: Kommunikationsprobleme, deutsche Zuwanderungsgeschichte, rechtliche Fragen, aber auch die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt.

Die Organisation und Durchführung der umfangreichen Fortbildung einschließlich dreier Wochenenden gelang durch die Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe des Landkreises Uelzen, des Gustav-Stresemann-Instituts in Bad Bevensen und der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB), die die Federführung inne hatte.

Die Ausbildung ermöglicht es den Integrationslotsen in Zukunft, auf einer noch breiteren Wissens- und Erfahrungsbasis Menschen bei der Orientierung zu unterstützen und ihre sprachliche, schulische, berufliche und gesellschaftliche Entwicklung zu begleiten. Darüber hinaus zeigen sie Wege auf zu professionellen Betreuungs- und Beratungsangeboten vor Ort und darüber hinaus.
Für einige der Teilnehmenden ist das Engagement für Migranten und Geflüchtete schon länger Bestandteil ihres Lebens, denn sie wohnen schon seit Jahrzehnten hier. Aber selbst für die, die erst seit eineinhalb Jahren in Deutschland wohnen, ist die ehrenamtliche Hilfe für Andere – zum Beispiel als unbezahlte Dolmetscher – oft eine Alltäglichkeit. Was sie sich wünschen? „Wertschätzung für unsere Arbeit“, sind sich die Frauen und Männer einig.