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Projekt: Winterquartier soll Fledermäusen als bedrohte Tierart Schutz bieten (06.12.2017)

Der Landkreis Uelzen hat rechtzeitig vor Beginn des Winters ein Artenschutzprojekt umgesetzt, das streng geschützten Fledermäusen über die kalte Jahreszeit helfen soll. Dazu wurde ein alter Wasserhochspeicher im Wrestedter Ortsteil „Klein London“ zu einem Winterquartier für die Tiere umgebaut. Zuvor war das Bauwerk durch entsprechende Fachleute (Regionalbetreuer Thomas Göllner und Martin Groffmann) besichtigt und unter der Voraussetzung bestimmter baulicher Veränderungen als besonders geeignet eingestuft worden.

Der ehemalige Eingagsbereich wurde für Fledermäuse artgerecht umgestaltetIm Rahmen von Besichtigungen, die bereits in den Jahren 2015 und 2016 erfolgten, hatte sich gezeigt, dass der Wasserhochspeicher aufgrund seiner Frostfreiheit sehr gut für ein derartiges Quartier geeignet ist. Schon damals konnten dort einige überwinternde Exemplare angetroffen werden. Ideengeber für das Quartier waren ursprünglich Rolf Alpers und Hermann Bombeck.

Das Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung durch das Land Niedersachsen verwirklicht, das 80 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von rund 7.500 Euro trägt. Mit der konkreten Umsetzung beziehungsweise den baulichen Veränderungen wurde begonnen, nachdem in diesem Jahr die entsprechende Förderzusage des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz beim Landkreis eingegangen war.     

Um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Fledermäuse zu schaffen, musste zunächst die Eingangstür ausgebaut werden. Die Öffnung wurde durch Maurerarbeiten verkleinert und anschließend mit einer neuen Eingangstür versehen. Einflugöffnungen und Amphibienzugänge wurden ebenfalls geschaffen.
Im Innenraum der Kammern wurden in unterschiedlichen Höhen „Hohlblocksteine“ angebracht. Diese haben verschiedene Lochgrößen und eignen sich damit hervorragend für ein solches  Winterquartier, da dadurch einer Vielzahl von Fledermausarten die Chance auf eine artgerechte Überwinterung angeboten werden kann.

Weitere Bedingungen wie zum Beispiel absolute Ruhe im Winter, keine Störung durch das Betreten Fremder und eine hohe Luftfeuchtigkeit erfüllte der Wasserhochspeicher bereits ohne bauliche Veränderungen.

Landrat Dr. Heiko Blume dankte allen Beteiligten für deren Engagement: „Das Angebot an Winterquartieren für Fledermäuse ist im Flachland – so auch im Landkreis Uelzen – sehr begrenzt. Hier sind kaum natürliche Höhlen oder Stollen wie zum Beispiel in den Mittelgebirgen vorhanden. Insofern konnte hier auf der Basis ehrenamtlicher Initiative ein für den Artenschutz erfolgversprechendes Projekt auf den Weg gebracht werden.“      

Um feststellen zu können, ob und in welchem Ausmaß das neue Quartier angenommen wird, soll im Winter 2017/2018 entsprechend kontrolliert werden. Für weitere Informationen steht das Umweltamt des Landkreises Uelzen gerne zur Verfügung.