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Erste Hilfe für verletzten Schwarzstorch (Landkreis) (23.08.2006)

Ungewöhnlicher Rettungseinsatz: Mitarbeiter des Kreisveterinär- und Umweltamtes haben gestern einen verletzten Schwarzstorch geborgen. Bereits am Samstag hatten sie einen Hinweis auf den seltenen Vogel in der Nähe von Allenbostel erhalten. Das Tier konnte bei der Suche vor Ort aber nicht gefunden werden. Am Dienstag morgen meldete sich dann ein weiterer aufmerksamer Bürger, der den Storch entdeckt hatte. Schwarzstörche sind scheue Waldvögel, die ihre Nahrung in feuchten Niederungen suchen.

Einem der seltenen Jungvögel war im vergangenen Jahr seine Vorliebe für schmackhafte Goldfische zum Verhängnis geworden: Er wurde unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme im Uelzener Stadtgebiet erschossen aufgefunden. Der Luftgewehrschütze konnte bis heute nicht ermittelt werden. Nach den negativen Ereignissen aus dem Vorjahr ist es umso erfreulicher, dass es im Kreisgebiet auch Menschen gibt, die sich für den Schutz dieser seltener Tiere einsetzen. Einer von ihnen ist der Allenbosteler Landwirt Adolf Schulze. Er gab nicht nur den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort des entkräfteten Schwarzstorches, sondern leistete den Mitarbeitern der unteren Naturschutzbehörde auch tatkräftige Unterstützung beim Einfangen. Eine Verletzung des rechten Flügels behinderte den Schwarzstorch bei seinen Fluchtversuchen deutlich, so dass er schließlich an einer Baumreihe „gestellt“ werden konnte.

„Ein gesundes Tier hätten wir niemals mit der Hand einfangen können“, erklärt Ilsabe Krüger, Mitarbeiterin der unteren Naturschutzbehörde. Der Jungvogel wurde deshalb in das Artenschutzzentrum nach Leiferde gebracht, wo er nun tierärztlich versorgt wird und hoffentlich ausreichend Kräfte für seine bevorstehende Reise in den Süden sammeln kann.