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Ilmenauradweg: In Wieren werden Teich-Anlagen zur Ruhe-Oase umgestaltet (15.07.2009)

 Die ersten Arbeiten haben vor gut einer Woche begonnen, schon am Monatsende sollen die Maßnahmen wieder beendet sein – rechtzeitig also vor der offiziellen Eröffnung des neuen Ilmenauradwanderweges am 14. August. Denn aus genau diesem Anlass – dem neuen touristischen Highlight in der Region – lässt die Gemeinde Wieren die Teiche im Ortskern naturnah umgestalten und durch die Aufstellung von entsprechendem Mobiliar (Tisch-Bänke-Kombination mit zwei Fahrradbügeln) einen so genannten „Ruhepausenraum“ für Radwanderer entstehen. „Ausgangspunkt für das Vorhaben war der ,Schlenker’ des Naturerlebnisradweges Ilmenau in den Ort Wieren hinein“, erklärt Joachim Partzsch, Leiter des Bauordnungsamtes des Landkreises Uelzen. Wegen der beschaulichen Teich-Kulisse habe man hier einen geeigneten Rastplatz für die Radfahrer gesehen. Entstehen solle dort ein Ort zum Verweilen, an dem sich die Nutzer zudem über die Natur, die sie umgibt, informieren können. Deshalb wird darüber hinaus eine entsprechende Info-Tafel in dem Bereich aufgestellt.

Um die Renaturierungs- und Ausbaumaßnahmen durchführen zu können, hatte die Gemeinde Wieren im Vorfeld zwei benötigte Flächen von Privat-Eigentümern erworben. Die Kosten für die Gemeinde betragen dennoch nur rund 5.000 Euro, da das Projekt größtenteils finanziell gefördert wird. Insgesamt 90 Prozent der Gesamtkosten (die auf ca. 50.000 Euro veranschlagt sind) werden von der „NBank“ (80 %) und der „Metropolregion Hamburg“ (10 %) übernommen.

Im Rahmen der Baumaßnahmen sollen die künstlichen Ufer zurückgebaut werden und naturnahe Gewässerstrukturen entstehen, denn zurzeit sind die im Ortskern gelegenen Teiche südlich der Mühle nur scheinbar naturnah gestaltet. „Die Teiche sind zwar von üppigem Grün umgeben, das aber nur teilweise heimisch ist“, erläutert Dipl.-Ing. Ilsabe Gröfke vom Umweltamt des Landkreises. Intensiver Laubbefall und sonstiger Nährstoffeintrag führe bisher zu ungünstigen ökologischen Verhältnissen im und am Wasser. Das zeige sich unter anderem auch an der flächendeckenden Schicht aus Wasserlinsen auf den Gewässern, die nahezu keinen Lichteinfall mehr durch die Wasseroberfläche dringen lasse. Das wiederum erschwere bzw. verhindere, dass viele Tierarten die Gewässer als Lebensraum nutzen könnten.

Die Ausnahme macht ein Bläß- oder Wasserhuhn, das sich zurzeit mit seinen Küken dort tummelt. Das Schicksal der Tiere hatte in den vergangenen Tagen besorgte Anwohner auf den Plan gerufen. „Wir wollen die Tiere ganz bewusst nicht einfangen lassen, um die Vögel keinem unnötigen Stress auszusetzen“, so Dipl.-Ing. Ilsabe Gröfke. Während der Bauarbeiten könne die betroffene Vogelfamilie vor Ort bleiben. Die Tiere können und werden nach Überzeugung der Unteren Naturschutzbehörde auf naheliegende Gewässer ausweichen, die nicht vom Bau beeinträchtigt werden. „Das Verhalten der Tiere wird natürlich während der gesamten Bauzeit beobachtet“, verspricht Dipl.-Ingenieurin Ilsabe Gröfke.

Nach Abschluss der Bautätigkeit werden also nicht nur Bürger und Besucher Wierens ein wertvolles Biotop zum Entspannen vorfinden, sondern auch die Bläßhühner und zahlreiche andere Tierarten können die Vielfalt eines dann intakten Lebensraumes genießen.