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"Rund die Hälfte aller Schüler hatte keinen ausreichenden Impfschutz" (23.09.2011)

Das Gesundheitsamt der Landkreise Uelzen und Lüchow-Dannenberg wird in den nächsten Wochen in den siebten und achten Klassen der weiterführenden Schulen eine umfassende Impfberatung anbieten. Dazu sollen Eltern ihren Kindern die Impfausweise zu einem vereinbarten Termin in die Schule mitgeben. Eine Ärztin des Gesundheitsamtes gibt dann eine schriftliche Impfempfehlung zurück. Die Termine werden über die jeweiligen Schulen noch mitgeteilt. Außerdem wird das Gesundheitsamt auf die bevorstehende erste Jugendvorsorgeuntersuchung (J 1) bei den Haus- und Kinderärzten hinweisen.

Schüler in diesen Klassen sollten einen Impfschutz haben gegen Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Tetanus, Masern, Mumps, Röteln, Hirnhautentzündung (Meningokokken), Gelbsucht (Hepatitis), Windpocken und Mädchen auch gegen das Humane Papillomavirus (Gebärmutterhalskrebs).

„Die letzte Impfberatung hat gezeigt, dass rund die Hälfte der Schüler keinen ausreichenden Impfschutz hatte“, so Dr. Gerhard Wermes, Leitender Amtsarzt des Gesundheitsamtes. Auch gegen Keuchhusten fehle häufig ein Impfschutz, berichtet der Mediziner. 

Dabei ist der Keuchhusten eine schwere Infektionskrankheit der Atemwege, an der weltweit jährlich immer noch rund 300.000 Menschen, vorwiegend Kinder, sterben. Die einmal durchgemachte Keuchhustenerkrankung oder die Impfung hinterlässt keinen lebenslangen Schutz. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass bei mehr als jedem dritten Jugendlichen oder Erwachsenen, der länger als zwei Wochen hustet, eine Keuchhustenerkrankung die Ursache ist.
Unerkannt und unbehandelt kann der Husten Monate anhalten. Oft besteht ein allgemeiner Leistungsverlust. Geringste körperliche Belastungen führen zu Hustenanfällen. Kompliziert wird der Keuchhusten durch eine eventuell begleitende Lungenentzündung oder durch eine Schädigung des Gehirns, die so genannte Enzephalopathie, bei der es zu schweren Krampfanfällen und Atemstillständen kommen kann.

Besonders gefährlich ist der Keuchhusten im frühen Säuglingsalter. Oftmals husten die Kinder noch nicht typisch, sind aber besonders in der Nacht von einem plötzlichen Atemstillstand mit Todesfolge bedroht. Damit die Säuglinge geschützt sind, empfiehlt das Gesundheitsamt auch erwachsenen Kontaktpersonen, den aktuellen Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen. Junge Frauen sollten bereits möglichst vor einer geplanten Schwangerschaft, spätestens jedoch unmittelbar nach der Geburt, ihren Impfschutz durch eine einmalige Impfung aktualisieren. Spätestens mit der nächsten Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie und Tetanus wird für alle die Keuchhustenimpfung empfohlen.

Weitere Informationen zu diesem Thema bietet das Gesundheitsamt jeweils vormittags unter der Rufnummer 05841-120481 oder in seiner Impfsprechstunde in Uelzen am ersten Mittwoch im Monat an – das nächste Mal am 5. Oktober 2011 von 14 bis 16 Uhr.