Weitere Pressemitteilungen

Schlanke Verwaltung ein Plus im Regionalranking (21.11.2006)


Relativ niedrige Arbeitskosten, eine schlanke Verwaltung und eine überdurchschnittliche Anzahl an Gewerbeanmeldungen – das sind laut eines aktuellen Regionalrankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die Stärken, mit denen der Landkreis Uelzen punkten kann. Für eine gute Gesamtplatzierung haben diese Standortvorteile dennoch nicht ausgereicht: Mit 45,3 Punkten belegt der Landkreis von insgesamt 435 untersuchten Kreisen und kreisfreien Städten den 324. Platz und ist somit nur im letzten Drittel gelandet.

Als Schwäche hat das erste wissenschaftliche Regionalranking der INSM unter anderem die geringe Kaufkraft ausgemacht. Mit 6.908 Euro lag die Bruttolohnsumme je Einwohner im Jahr 2005 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8.523 Euro (Rang 383). Auch die Altersbeschäftigungsquote ist ein Schwachpunkt: Statistisch gesehen gingen lediglich 25,9 % (29,4%) aller Einwohner zwischen 55 und 65 Jahren einem sozialversicherungspflichtigem Job nach (Rang 374). Mäßig schnitt der Landkreis auch beim Demografieindex ab, einem Sammelindikator, der die Altersstruktur der Bevölkerung beschreibt. Mit 74,4 Punkten lag der Kreis weit unter dem Bundesdurchschnitt (100 Punkte). Auch in Niedersachsen reichte dies nur für Platz 40 von 46.

Als positiv wurden dagegen die niedrigen Arbeitskosten gewertet. Im Jahr 2004 verdiente ein Uelzener Arbeitnehmer durchschnittlich 26.044 Euro, im Bundesdurchschnitt 30.561 Euro. Marlis Kämpfer, Leiterin der Wirtschaftsförderung „Uelzen aktiv“, sieht hierin einen direkten Zusammenhang zur geringen Kaufkraft: „Die niedrigen Arbeitskosten sind auf der einen Seite eine gute Standortwerbung und haben sicherlich zu der überdurchschnittlichen Zahl an Gewerbeanmeldungen beigetragen. Mit einem Saldo von 4,1 pro 1.000 Einwohner liegen wir bundesweit auf dem 98. und landesweit sogar auf dem 7. Platz. Auf der anderen Seite wirken sich die niedrigen Gehälter natürlich negativ auf die Kaufkraft aus.“

Als erfreulich wertete Kämpfer neben der Langzeitarbeitslosenquote (33,5 statt 35,4%) vor allem die relativ schlanke Verwaltung. Statistisch gesehen kamen 2004 auf 100 Einwohner 1,34 öffentlich Beschäftigte. Im Bundesdurchschnitt waren es 1,5 Staatsdiener. „Ein solches Ranking hilft dabei, seine Stärken und Schwächen zu erkennen und zu sehen, an welchen Stellen man nachbessern muss. Wenn man sich die Gewichtung der einzelnen Indikatoren vor Augen führt, stehen wir insgesamt gar nicht so schlecht dar, wie die Platzierung suggeriert. Wären alle Kriterien wie Produktivität, Wirtschaftskraft, Kaufkraft oder kommunale Investitionsquote gleich gewichtet worden, hätten wir einen mittleren Rang belegt.“

Das deutschlandweit höchste Bruttoinlandsprodukt wurde im Landkreis München erzielt. Generell schnitten Kreise und kreisfreie Städte in Süddeutschland, insbesondere in den Boom-Regionen München, Stuttgart und Frankfurt am Main, deutlich besser ab. In Niedersachsen landete die Stadt Wolfsburg auf Platz 1, gefolgt vom Landkreis Vechta und dem Landkreis Harburg. Die Studie kann unter www.insm-regionalranking.de komplett eingesehen werden.