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"Willkommenstasche": Neues Projekt zur Sprach- und Leseförderung (14.06.2010)

 „Wir wollen Eltern im Rahmen dieses neuen Projektes dazu bringen, sich von der Geburt ihres Kindes an regelmäßig in Ruhe mit ihrem Sprössling zu beschäftigen – und das auf eine Art und Weise, von der dann der Nachwuchs ganz besonders profitiert.“ So beschreibt Brigitte Lindenthal, Leiterin des Kreisjugendamtes, die wichtigste Zielsetzung einer neuen Aktion, für die heute im Kreishaus offiziell der Startschuss gegeben wurde. Vielen Eltern sei erfahrungsgemäß gar nicht bewusst, welche Bedeutung bereits das erste Vierteljahr im Leben eines Kindes für dessen weitere Entwicklung habe.   

Deshalb erhalten ab sofort „frisch gebackene“ Eltern im Landkreis Uelzen vom Standesamt der Stadt Uelzen eine so genannte „Willkommenstasche“ ausgehändigt. Sie trägt die Aufschrift „Willkommen im Landkreis Uelzen“ und enthält jeweils ein Vorlesebuch, einen Lesegutschein der Stadtbücherei, Informationen zur frühen Förderung eines Kindes, eine Kindermesslatte sowie weiteres Informationsmaterial für die Eltern. „Wir haben das auf diese Weise organisiert, weil die Kinder, die in den Kliniken in Uelzen geboren werden, beim Standesamt der Stadt angemeldet werden“, erläutert Lindenthal.

Dazu Uelzens Bürgermeister Otto Lukat: „Die Stadt Uelzen beteiligt sich an dem Projekt, weil es auf den hohen Stellenwert von Sprach- und Leseförderung bereits im frühen Kindesalter aufmerksam macht und gezielt die Eltern sensibilisiert. Das ist sehr sinnvoll.“

An dem Projekt, das auf Initiative des Landkreises gestartet wurde, ist aber nicht nur die Stadt Uelzen beteiligt. Unterstützt wird die Aktion darüber hinaus von der Sparkasse Uelzen/Lüchow-Dannenberg. Das Geldinstitut übernimmt einen wesentlichen Teil der Kosten für das Projekt.

Zum Hindergrund: Wenn einem kleinen Kind vorgelesen wird und es später dann selbst lesen lernt, erwirbt es wichtige Schlüsselqualifikationen für sein ganzes Leben. „Je früher bereits die Jüngsten an Bücher und den Lesespaß herangeführt werden, desto größer sind ihre späteren Bildungschancen“, weiß Jugendamtsleiterin Lindenthal. Unabhängig davon werde durch das Vorlesen bzw. Lesen die Phantasie und die Kreativität des Nachwuchses angeregt.

Das neue Projekt ergänzt einige bereits vorhandene Aktionen zur Sprach- und Leseförderung im Landkreis. Dazu Landrat Dr. Theodor Elster: „Nachhaltige Sprach- und Leseförderung wird in unserer Region bereits an verschiedenen Stellen praktiziert, und zwar mit hohem fachlichen und finanziellen Aufwand. Beispiele sind die gezielte Sprachförderung der Kindergarten- und Vorschulkinder, die Förderung von Kindern in Sprachheilkindergärten und in Sprachheilklassen oder das Engagement von Vorlesepaten.“ Gemeinsam sei all diesen Maßnahmen allerdings, dass sie außerhalb des Elternhauses stattfinden. Mit der „Willkommenstasche“ werde jetzt eine Aktion begonnen, damit auch im Elternhaus Kinder entsprechend gefördert werden könnten.

„Ich hoffe natürlich, dass die ,Willkommenstasche’ darüber hinaus letztlich auch dazu beiträgt, das Interesse am Lesen ganz allgemein zu fördern und das Lesen wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen“, so der Landrat abschließend.