ALLRIS - Auszug

23.09.2015 - 6 Vortrag von Dr. Kaulen mit dem Thema "Multimoda...

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Verlaufsprotokoll

Der Vorsitzende Herr Schulze führt kurz in die Thematik ein und übergibt das Wort an Herrn Dr. Kaulen. Dieser hält seinen Vortrag mit Unterstützung einer Präsentation, die als Anlage zum Protokoll beigefügt ist.

Anschließend wird im Ausschuss diskutiert:

Herr Dobslaw möchte konkret wissen, ob im Landkreis Uelzen eine allumfassende Bedarfsanalyse in Zusammenhang mit der Radwegeplanung an Kreisstraßen sinnvoll wäre. Herr Dr. Kaulen antwortet, dass dies s. E. zwingend erforderlich sei, um die Multimodalität zu erreichen und die vorherrschende Kfz-basierende Mobilität abzulösen. Üblich sei allerdings ein sehr langer Vorlauf von rund 20 Jahren.

Herr Schulze nimmt Bezug auf die dargestellte Möglichkeit, Radfahrtrassen/Schutzstreifen am Fahrbahnrand zu markieren und weist darauf hin, dass im Landkreis Uelzen die Kreisstraßen in der Regel 5,50 bis 6,50 m breit seien und stellt damit die Abmarkierung in Frage.

Herr Dr. Kaulen erläutert nochmals ausführlich die Möglichkeit, auch hier mit Schutzstreifen zu arbeiten. Es gebe ein Forschungsprojekt des Bundesverkehrsministeriums, das in 2017 abgeschlossen sein sollte. Dann werden sich s. E. hoffentlich Konsequenzen für die Gesetzgebung ergeben. Zurzeit seien solche Schutzstreifen nur in Rahmen von Pilotprojekten mit entsprechenden Ausnahmegenehmigungen des Landes möglich. Auf Nachfrage ergänzt Dr. Kaulen, dass die Markierung zwangsläufig zu einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 70

oder sogar 50 km/h führen müsse – je nach örtlichen Straßenverhältnissen. Diese Tatsache wird skeptisch beurteilt. Dr. Kaulen betont, dass es Aufgabe der Politik sei, verkehrssichere Straßen zu schaffen, hier gehe es nicht um die Akzeptanz bei den Bürgern. Er ermutigt die Verwaltung, Modellvorhaben anzumelden.

Herr Dobslaw ergänzt, dass eine Empfehlung des Verkehrsgerichtstages bestehe, den gesamten Verkehr außerhalb von Ortschaften auf eine Geschwindigkeit von 80 km/h zu reduzieren. Und Lkw dürften ohnehin nur 60 km/h außerorts fahren. Da sehe er keine Probleme.

 

Die Diskussion wird auf den Zuhörerkreis erweitert:

Herr Gerlach von der HeideRegion Uelzen weist darauf hin, dass es auch in Niedersachsen bereits Forschungen zum Thema Schutzstreifen laufen (z. B. Emsland). Herr Dr. Kaulen erläutert die Vor- und Nachteile von verschiedenen Farben und Schraffierungen.

Auf Nachfrage antwortet Frau Kämpfer von der Stabstelle Wirtschaftsförderung, dass Fördermöglichkeiten bestehen (z. B. Leader); aber bevor man „für die Schublade“ ein baulastträgerübergreifendes Radwegeverkehrskonzept inklusive Bedarfsanalyse auf den Weg bringe, müsse sichergestellt sein, ob sich die Gemeinden auch finanziell beteiligen würden.

Auf Herrn Drögemüllers Einwand, er befürworte weiterhin die klassischen Radwege, getrennt von der Fahrbahn, antwortet Herr Dr. Kaulen, das tue er auch. Aber zu hohe Kosten für Bau und Schwierigkeiten beim Grunderwerb könnten zu dem Kompromiss der Markierung von Schutzstreifen führen. Herr Gielsok, Mitarbeiter des Amtes für Kreisstraßen, weist auf einen weiteren Vorteil hin: der Unterhaltungsaufwand, z. B. Winterdienst, sei erheblich geringer.

 

Dr. Kaulen räumt ein, dass der allumfassende Ausbau des Radwegenetzes für den Landkreis Uelzen nur ein Baustein zur Verbesserung der Multimodalität sei.

Zur Erstellung eines Konzeptes führt er aus, dass eine Netzplanung 1. für Alltagsrouten und 2. für Freizeitrouten erstellt werden müssten. Diese würden dann überlagert und ein sich daraus ergebender Maßnahmenkatalog (mit verschiedenen Zuständigkeiten) erarbeitet werden.

Bevor der TOP geschlossen wird, bittet Herr Dobslaw um ein Entscheidung des Ausschusses zum weiteren Vorgehen.

 

 

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Beschluss:

Es besteht Einvernehmen, innerhalb der Fraktionen zu besprechen, ob für 2017 die Erarbeitung eines allumfassenden Radwegekonzeptes auf den Weg gebracht werden soll.
 

 

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Anlagen