ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2020/243

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

Mit Schreiben vom 08.11.2020 beantragt die FDP die Schaffung einer neuen Buslinie zwischen Himbergen und Altenmedingen ohne Umstieg in Bad Bevensen. Mit Beschluss vom 24.11.2020 verwies der Kreisausschuss die Vorlage in den Wirtschaftsförderungsausschuss, welcher pandemiebedingt zurzeit nicht tagen kann, daher wird diese Vorlage aufgrund des Eilbedürftigkeit direkt dem Kreisausschuss vorgelegt und sollte dort (und abschließend im Kreistag) behandelt werden.

 

Zur GS Altenmedingen werden insgesamt 51 Schülerinnen und Schüler (SuS) u. a. aus den Orten Römstedt und Himbergen befördert (siehe Anlage). Ausgegeben wurden insgesamt 45 Fahrkarten für den ÖPNV für die Beförderung zur GS Altenmedingen. Vom Umstieg an der Haltestelle Waldschule in Bad Bevensen sind 9 SuS betroffen. Die betroffenen Ortsteile sind in der Anlage aufgeführt. Zum Teil nutzen morgens auch Schülerinnen und Schüler der KGS Bad Bevensen diese bestehende ÖPNV-Verbindung mit den Linien 7075 und 7085. Eine Trennung der Beförderung nach Schulen oder Schulformen findet im gesamten Landkreis Uelzen nicht statt und ließe sich im ÖPNV auch nicht abbilden.

 

Ein Kritikpunkt an dieser Verbindung ist der Umstieg von planerisch einer Minute an der Waldschule in Bad Bevensen. Die Umsteigezeit von einer Minute ist grundsätzlich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht unrealistisch, allerdings handelt es hierbei nur um einen planerischen Wert, da der Bus der Linie 7075 zwingend auf das Fahrzeug der Linie 7085 wartet (Anschlussverbindung). Dies hat ausschließlich Gründe in der Umlaufplanung. Selbst eine längere Umstiegszeit gem. Fahrplan würde die zulässige Gesamtbeförderungszeit von 45 Minuten mit bspw. 37 Minuten (gerechnet bis zum Schulbeginn) ab Groß Thondorf um 8 Minuten unterschreiten. Die Fahrzeuge sind durch ein kindgerechtes Symbol (einen blauen Elefanten) gekennzeichnet. Bei Einführung dieser neuen ÖPNV-Verbindung gab es Anfangsschwierigkeiten. In diesem Falle war das Problem die nicht kontinuierlich sichergestellte Umsteigeverbindung durch die RBB, so dass aufgrund des verpassten Umstieges von der Verwaltung für Ersatzbeförderungen gesorgt wurde. Dies wurde zwischenzeitlich abgestellt.

 

Die Vorverlegung einer Fahrt ab Himbergen wurde geprüft. Die möglichen Abfahrtszeiten liegen jedoch alle deutlich über den 45 Minuten, die ein Grundschul-Schulweg maximal dauern darf. Bei Überschreitung dieser Zeit ist eine Beförderung in dieser Form gem. Satzung über die Regelung der Schülerbeförderung im Landkreis Uelzen für Grundschüler unzulässig. Alternativ hierzu müsste eine Beförderung mit extra beauftragten Unternehmen im sogenannten freigestellten Schülerverkehr durchgeführt werden. Neben dem Mehraufwand müsste betrachtet werden, wie sich diese Fahrt auf die Umlaufplanung auswirkt. Da zu dieser Zeit bereits alle Fahrzeuge zeitlich abgestimmt eingesetzt sind, bleibt da praktisch kein Spielraum in der Änderung von Fahrtzeiten.

 

Eine einzelne, zusätzliche Fahrt auf der bestehenden Linie von Groß Thondorf über Himbergen, Römstedt nach Altenmedingen würde ca. 17.500 €/Jahr (30 Minuten, 20 km und zusätzlicher Midi-Bus) kosten.

 

Bei bisheriger Linienführung ohne Umstieg betrügen die Kosten unter Einsatz eines zusätzlichen Fahrzeuges ca. 25.000 €/Jahr, da die vorherigen und nachfolgenden Umläufe der vorhandenen Fahrzeuge nicht mehr eingehalten werden könnten.

 

Die Schaffung einer neuen, eigenständigen Linie, ausgerichtet ausschließlich auf die Grundschule Altenmedingen, würde inklusive Zusatzfahrzeug ca. 48.000 €/Jahr kosten. Im freigestellten Schülerverkehr sind die Kosten ohne Ausschreibung nicht zu beziffern. Positive Effekte für den ÖPNV in diesem Bereich sind nicht zu erwarten.

 

Die Schülerbeförderung per Taxi würde nach einer Hochrechnung mindestens 400 € pro Einsatztag für die betroffenen Schülerinnen und Schüler kosten für 9 SuS mindestens 76.000 €/Jahr.

 

Durch die Wahlfreiheit der Schulform oder der angebotenen Betreuung (Ganztagsbeschulung etc.) ergeben sich zunehmend längere Beförderungswege, die frühzeitig in bestehende Verkehre implementiert werden oder an diese angeknüpft werden. Durch die Verknüpfung von öffentlichem Personennahverkehr und Schülerbeförderung ist in der Regel beidem Rechnung zu tragen. Eine zunehmende Splittung der Beförderungen mit dem Bus zugunsten freigestellter Schülerverkehre unter Umgehung des nicht immer direkten ÖPNV führt zu einer deutlichen Steigerung der Kosten für diese Verkehre von zzt. etwa 2,5 Mio. Euro (gerechnet ohne Beförderung im ÖPNV).

 

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Beschlussvorschlag

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag zu beschließen, den Antrag der FDP auf Anpassung der Linienfahrten bzw. auf Schaffung einer neuen Linie abzulehnen.

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Anlagen

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