Gemeinsam mit knapp 100 geladenen Gästen hat der Landkreis das 50jährige Jubiläum der Erziehungs- und Familienberatungsstelle im Uelzener Kreishaus gefeiert. Dort haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle seit ihrem Umzug aus der Uelzener Tivolistraße ihren Sitz.
Im festlich geschmückten Foyer konnte Landrat Dr. Heiko Blume auch Anja Werner, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung, Dr. Dorothea Mecking, stellvertretende Pröpstin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Uelzen, sowie Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt als Festrednerinnen und –redner begrüßen. „Allen, die in den vergangenen 50 Jahren im Landkreis Uelzen dazu beigetragen haben, im Kontext mit unserer Erziehungs- und Familienberatungsstelle Familien zu helfen und zu begleiten, möchte ich nicht nur ganz herzlich danken, sondern auch meine Anerkennung für diese schwierige Arbeit aussprechen“, so Blume in seiner Ansprache. Er wünsche sich, so Blume weiter, dass auch künftig viele Menschen das umfangreiche Angebot der Beratungsstelle wahrnehmen und sich bei der Bewältigung ihrer familiären Probleme helfen lassen werden.
Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt würdigte die Arbeit der Beratungsstelle anschließend ebenfalls: „Es gibt wohl niemanden, der bei der Erziehung seiner Kinder nicht schon einmal an seine Grenzen gekommen ist. Erziehung ist eines der komplexesten und kompliziertesten Themen überhaupt. Vor diesem Hintergrund ist es doch wunderbar, dass es ein Beratungsteam gibt, das weiterhelfen kann – und zwar allen Beteiligten“, so Markwardt. Der Bürgermeister betonte, es sei 1974 sehr vorausschauend gewesen, im Landkreis Uelzen eine solche Beratung ins Leben zu rufen. Abschließend dankte auch er allen aktuell und während der vergangenen 50 Jahre in der Beratungsstelle Mitarbeitenden für deren wichtige Tätigkeit.
Dr. Dorothea Mecking, die stellvertretende Pröpstin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Uelzen, charakterisierte die Arbeit der Beratungsstelle mit den Worten: „Es geht immer darum, gemeinsam einen Weg zu finden.“ Dies habe sich auch im Laufe eines halben Jahrhunderts nicht geändert. „Es ist halt nicht immer alles heile Welt. Dies gilt es sich einzugestehen und dann bestenfalls die Angebote der Beratungsstelle anzunehmen“, so die stellvertretende Pröpstin. Den Mitarbeitenden dankte Mecking für deren Engagement. Für diese Arbeit brauche es insbesondere Mitgefühl und einen klaren Blick. „Ich wünsche Ihnen weiterhin Kraft, Phantasie und Liebe für Ihre Arbeit“, richtete sich Mecking abschließend direkt an die Mitarbeitenden.
Als weitere Festrednerin trat Anja Werner, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung, hinter das Rednerpult. Sie wünschte dem Beratungsteam weiterhin alles Gute – „damit Kinder und Eltern auch künftig von der tollen Arbeit der Beratungsstelle profitieren können“, so Werner.
Dessen Leiter Markus Wild-Werning machte anschließend darauf aufmerksam, dass sich die Tätigkeit der Beratungsstelle im Laufe von 50 Jahren durchaus gewandelt habe. Zu Beginn habe es sich eher um eine jugendpsychiologische Beratungsstelle gehandelt. Gründe für familiäre Probleme seien vorrangig in der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen gesucht und gesehen worden. Heute stehe dagegen der Blick auf die gesamte Familie im Vordergrund. Die Basis seien dabei die drei wesentlichen Faktoren „Hoffnung fördern, Kreativität hervorheben sowie Zusammenarbeit aufbauen“.
Stolz, so Wild-Werning weiter, sei er auf die Erfolgsbilanz der Erziehungs- und Familienberatung. Befragungen hätten ergeben, dass 87 Prozent der Ratsuchenden mit der Beratung sehr zufrieden seien. „Mit unseren Angeboten begleiten wir jährlich rund 500 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern. Hinzu kommt noch umfangreiche Präventionsarbeit. Dafür danke ich meinem Team und allen, mit denen wir in diesem Zusammenhang zusammenarbeiten dürfen“, richtete sich der Leiter der Beratungsstelle an die Gäste der Feierstunde. Er freue sich, so Wild-Werning, dass alle der Einladung gefolgt seien. Dies sei auch eine Bestätigung dafür, dass Zusammenarbeit und Vernetzung die tägliche Arbeit der Beratungsstelle bestimme.
Im Anschluss an die Redebeiträge erwartete die Besucherinnen und Besucher dann noch ein ganz besonderer Programmpunkt – ein Quiz à la „Der große Preis“ – eine Sendung, die von 1974 bis 1992 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dabei galt es, mit Hilfe einer „Ratewand“ Fragen aus dem Themenbereich Erziehung und Familie aus den vergangenen fünf Jahrzehnten korrekt zu beantworten.
Abschließend bedankte sich Landrat Dr. Heiko Blume bei der Musikschule Uelzen bzw. bei Linda Meyer für deren klangvolle Begleitung der Veranstaltung und ebenso bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beratungsstelle für die tolle Vorbereitung der Feierstunde.