Die Naturschutzstiftung für den Landkreis Uelzen hat nach knapp zwei Jahren erstmals ein Zwischenfazit ihrer bisherigen Arbeit gezogen – und zwar ein sehr positives, wie Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume hervorhebt. Die Gründung der Stiftung war im Dezember 2020 durch den Kreistag beschlossen worden, um den Schutz der Natur und die Pflege der Landschaft im Landkreis zu fördern und auch um Investitionsmaßnahmen beschleunigen zu können.
Aktuell fördert die Naturschutzstiftung Projekte im Rahmen zweier Programme, eine erste Stiftungsfläche wird bereits naturschutzfachlich aufgewertet.
Das erste kommunale Aktionsprogramm „Insekten- und Naturschutz“ fördert die Anlage von Blühflächen, Obstbaumpflanzungen und die Anschaffung von Balkenmähwerken. Dadurch sollen viele Standorte attraktiver für Mensch und Tier werden. Insgesamt 32 Anträge von Kommunen, Dorfgemeinschaften, Sportvereinen und Jägerinnen und Jägern konnten im vergangenen Jahr bewilligt werden. Die meisten diesbezüglichen Projekte wurden dabei im Norden des Landkreises umgesetzt. Für 2023 wurde das kommunale Aktionsprogramm „Insekten- und Naturschutz“ überarbeitet. Statt einer Förderung für Balkenmähwerke unterstützt die Stiftung nun die Anpflanzung von Hecken. Zudem ist der Kreis der Zuwendungsempfänger auf Privatpersonen und andere Organisationen erweitert worden, so dass die Stiftung auch in diesem Jahr wieder mit einer großen Nachfrage rechnet. Hier übernimmt die Naturschutzstiftung 90 Prozent der Nettokosten eines Projektes.
Das zweite Förderprogramm der Naturschutzstiftung richtete sich an private Waldbesitzer. Im Rahmen dieses Programms wurden Anreize für Waldumbaumaßnahmen geschaffen – hin zu mehr Laubholz in den von Nadelholz dominierten heimischen Wäldern. 24 Antragsteller, hier eher aus dem Süden des Landkreises Uelzen, haben ihre Bestände durch die Pflanzungen von Laubgehölzen aufgewertet. Durch diese Maßnahmen konnte der Lebensraum für viele Arten verbessert und die Grundwasserneubildung gestärkt werden. Aufgrund der großen Nachfrage wird auch dieses Programm im Jahr 2023 fortgesetzt. 85 Prozent der Nettokosten übernimmt hier die Naturschutzstiftung. Die für dieses Programm wie auch generell notwendigen Finanzmittel erhält die Naturschutzstiftung nach wie vor fast ausnahmslos vom Landkreis Uelzen.
Kernaufgabe der Naturschutzstiftung ist die Aufwertung von Flächen unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Neben der Lage und den jeweiligen Boden- und Wasserverhältnissen wird auch das direkte Umfeld bei der Planung von Entwicklungszielen berücksichtigt. Dadurch soll der Naturschutz nicht nur auf der verbesserten Fläche direkt gefördert werden, sondern wenn möglich auch darüber hinaus. Außerdem lassen sich auf diese Weise wertvolle Lebensräume miteinander verbinden.
Zu diesem Zweck richtet die Stiftung Flächen durch Modellierungen, Anpflanzungen, Aussaaten und vieles andere mehr her. Die aufgewerteten Flächen werden als Kompensationsflächen genutzt. Die Naturschutzstiftung gewährleistet nicht nur den Erhalt, sondern auch die Pflege und Weiterentwicklung dieser Flächen. „Um diese Ziele zu erreichen ist häufig eine extensive landwirtschaftliche Nutzung gewünscht. Naturschutz und Landwirtschaft schließen sich nicht aus, sondern können oft gegenseitig voneinander profitieren“, so Stephan Fritsch, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung.
Der naturschutzfachliche Mehrwert lässt sich über sogenannte Ökopunkte bilanzieren. Notwendige Eingriffe in Natur und Landschaft, zum Beispiel für den Bau von Kindergärten, Radwegen oder Windenergieanlagen können so ausgeglichen und dadurch erst ermöglicht werden.
Die Naturschutzstiftung für den Landkreis Uelzen ist aus diesem Grund stets auf der Suche nach Flächen, um sie naturschutzfachlich aufwerten zu können. Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an einer Projektförderung oder einer Aufwertung ihrer Flächen haben, erhalten weitere Infos über die Internet-Adresse www.naturschutzstiftung-landkreis-uelzen.de oder bei Stephan Fritsch unter der Rufnummer 0581 82-2982.