„Wir müssen aufeinander zugehen“, sagt Waltraut Hartmann aus Ebstorf sichtlich gerührt, als ihr Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume den Orden ans Revers heftet. Dass es um das Lebensmotto der 77-Jährigen geht, ihr Engagement für Völkerverständigung, ist allen Beteiligten sofort klar. Waltraut Hartmann hat als junger Mensch traumatische Erfahrungen von Flucht und Vertreibung selbst durchlitten – eine Epoche, die sie Zeit ihres Lebens nicht mehr losgelassen und dazu geführt hat, sich viele Jahre im Komitee für Internationale Partnerschaften Uelzen als dessen Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende zu engagieren.
Unter anderem dieses ehrenamtliche Engagement hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun Waltraut Hartmann mit der höchsten Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht – dem Bundesverdienstkreuz, ausgezeichnet. Den Orden ebenso wie die entsprechende Urkunde überreichte Landrat Blume der Würdenträgerin gestern – aufgrund der Corona-Pandemie im Beisein des engsten Familienkreises – in deren Ebstorfer Zuhause.
„Du hast es Dir wirklich redlich verdient“, so der Landrat gleich zu Beginn seiner Laudatio. Als Vorsitzende des Komitees habe sie zahlreiche Aktionen und Austauschmaßnahmen mitgeprägt und unzählige Kontakte zwischen deutschen und französischen Familien ermöglicht. Auch habe sie sich speziell für den Jugendaustausch mit den Partnergemeinden in Frankreich eingesetzt.
Außerdem, so Blume weiter, sei Waltraut Hartmann auch in der Kommunalpolitik sehr aktiv gewesen. Auch dieses ehrenamtliche Engagement verdiene eine öffentliche Anerkennung und Würdigung. So war die Ebstorferin von 1996 bis 2006 für die CDU Mitglied im Rat der Gemeinde Ebstorf und von 2001 bis 2006 Vorsitzende des Ausschusses Wirtschaft und Verkehr. Von 1996 bis 2006 war sie zudem Mitglied der damaligen Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf. Darüber hinaus war sie im gleichen Zeitraum Mitglied im Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur und Soziales sowie im Schulausschuss und von 2001 bis 2006 Mitglied im Verwaltungsrat der DRK-Pflegedienste. „Im Rahmen Deines langjährigen kommunalpolitischen Engagements hast Du Dich mit viel Herzblut für die Entwicklung der Gemeinde Ebstorf und der Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf eingesetzt“, blickte Blume auf das politische Schaffenswerk der 77-Jährigen zurück.
Nach der Würdigung durch Landrat Blume ergriff Waltraut Hartmann selbst das Wort: „Mir ging es nie um irgendwelche Orden oder Auszeichnungen, mir ging es immer um die Sache“, ließ sie die Anwesenden wissen. Und das wichtigste: Ohne die Unterstützung vieler Mitstreiter und Wegbegleiter sie das alles ohnehin nicht möglich gewesen. Insofern gehöre die Auszeichnung allen, die sich mir ihr gemeinsam auf den Weg gemacht hätten, um Frieden und Freundschaft zu erhalten und zu vertiefen.
Zum Abschluss des offiziellen Teils wurde dann gemeinsam das Glas erhoben und auf die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, angestoßen.