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Landräte fordern Wiederaufnahme der IRE-Direktverbindung von Hamburg nach Berlin (03.01.2022)

Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume hat die Deutsche Bahn AG bzw. deren Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz schriftlich aufgefordert, die Direktverbindung des Interregio Expresses Hamburg-Berlin schnellstmöglich wiederaufzunehmen. In dem gemeinsam durch die Landrätinnen und Landräte der Landkreise Uelzen, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Salzwedel unterzeichneten Brief begründen die Unterzeichner ausführlich ihre Kritik an der Einstellung der Verbindung.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, dass die vier Landkreise hier mit einer Stimme sprechen und ihre gemeinsamen Interessen gegenüber der Deutschen Bahn deutlich machen“, so Landrat Dr. Heiko Blume, der die Initiative zu dem abgestimmten Vorgehen ergriffen hatte.

Es handele sich um eine bewährte Verbindung, die nicht nur für Pendlerinnen und Pendler, sondern auch unter touristischen Gesichtspunkten von hoher Bedeutung für die an der Bahnstrecke Hamburg-Lüneburg-Uelzen-Salzwedel-Berlin lebenden Menschen sei. Der Wegfall der Verbindung stelle einen massiven Verlust von Attraktivität für die vier genannten Landkreise dar und bedeute eine wesentliche Schlechterstellung des ländlichen Raumes.

Mit dem Brief reagieren die Landrätin und die Landräte auch auf ein Schreiben der Deutschen Bahn, in dem das Unternehmen die komplette Einstellung des Angebotes unter anderem damit begründet, dass es 2022 und 2023 zu umfangreichen Baumaßnahmen auf dieser Strecke kommen wird. Zwingend notwendig für den wirtschaftlichen Betrieb des IRE Berlin-Hamburg sei jedoch ein verlässliches Angebot.

In dem kürzlich an die DB versendeten Brief heißt es dazu: „Am Ende wird hier erkennbar, dass dieser in der Tat eigenwirtschaftliche Betrieb der DB Regio eingestellt wird, weil er sich nicht rechnet.“ Dies kann jedoch nach Auffassung der Unterzeichner kein Argument für die Einstellung der Verbindung sein. Dr. Blume schreibt dazu: „Wenn die Landkreise als Träger des Öffentlichen Personennahverkehrs den Maßstab der DB an die Wirtschaftlichkeit anlegen würden, würde kaum eine Linie im ländlichen Raum aufrechtzuerhalten sein. Und trotzdem fahren bei uns die Busse auch dort, wo es sich nicht rechnet. Wir Landkreise stehen zu unserer Verantwortung. Die DB sollte dieses ebenfalls tun.“

Darüber hinaus sei die Einstellung der IRE-Verbindung in Zeiten des Klimawandels und des Klimaschutzes ein fatales Signal an die Öffentlichkeit und auch an die betroffenen Menschen. Der Bahnkonzern verschlechtere sein Angebot in der Fläche – mit der Folge, dass die Menschen wieder verstärkt auf das Auto umsteigen würden. In dem Brief heißt es konkret zu diesem Punkt: „Die Klimawende wird nicht gelingen, wenn u. a. mit einem Deutschlandtakt die Metropolen besser miteinander verknüpft werden, jedoch die Menschen in der Fläche vergessen werden.“

Der Landkreis Uelzen hatte in seinem Kreistagsbeschluss am 6. Oktober 2021 den Vorstand der Deutschen Bahn AG mit einer Resolution nicht nur aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass diese Direktverbindung spätestens zum nächsten Fahrplanwechsel, wenn möglich sogar früher, wiederaufgenommen wird. Gleichzeitig forderte er die Prüfung der perspektivischen Einrichtung eines zusätzlichen Haltpunktes in der Kurstadt Bad Bevensen.