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Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für Freundschaft über Grenzen hinweg (14.03.2022)

Es hätte wohl kaum einen passenderen Zeitpunkt für diese Auszeichnung geben können – einen Tag, an dem auf europäischem Boden nach Jahrzehnten des Friedens wieder Krieg herrscht. Ein Krieg, den sich vermutlich die wenigsten Menschen hätten vorstellen können – auch Kerstin Harms aus Bienenbüttel nicht. Seit mehr als zehn Jahren widmet sich die 59-Jährige als Mitbegründerin und Vorsitzende des Vereins „Freunde Masurens e.V.“ der Völkerverständigung.

Kerstin Harms erhielt aus den Händen von Landrat Dr. Heiko Blume das BundesverdienstkreuzFür dieses Engagement hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Kerstin Harms mit der höchsten Anerkennung ausgezeichnet, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht – dem Bundesverdienstkreuz. Den Orden und die entsprechende Urkunde überreichte Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume jetzt im Rahmen einer Feierstunde, an der auch zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus Polen und Deutschland teilnahmen.

„Für die Freundschaft zwischen Deutschland und Polen und damit für die europäische Idee von Frieden und Freiheit investieren Sie einen Großteil Ihrer Freizeit“, so Blume. Für diesen Einsatz danke er Kerstin Harms auch ganz persönlich. Wie wichtig ehrenamtliches Engagement im Sinne der Völkerverständigung sei, wie wichtig Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg seien, beweise auf erschütternde Weise die aktuelle Situation in der Ukraine. Vor diesem Hintergrund danke er stellvertretend für alle Mitglieder des Vereins auch den anwesenden Gästen, die zum Teil eigens aus Polen zur Ordensverleihung angereist waren. „Ihnen allen gebührt Anerkennung für diesen aktiven Friedensdienst“, so Blume in seiner Laudatio.

Ein Aspekt, den anschließend auch Kerstin Harms immer wieder betonte: „Ohne Euch würde ich heute hier nicht vor Euch stehen. Ohne Euch wäre der Verein nicht das, was er ist“, sagte die Bienenbüttelerin sichtlich gerührt. Sie wisse, dass sie das Bundesverdienstkreuz stellvertretend für den Verein erhalte, so Harms weiter. Auch deshalb könne sie versprechen, im Rahmen des Vereins ganz im Sinne der Völkerverständigung fleißig weiterzuarbeiten. Besonders hob sie das Engagement von Pastor Fryderyk Tegler hervor.

Der Verein „Freunde Masurens e.V.“ in Scharnebeck hat rund 350 Mitglieder. Zweck ist die Förderung der Partnerschaft mit der Region Ermland und Masuren in Polen und dem Königsberger Gebiet in Russland und der Erhalt europäischen Kulturgutes. Mithilfe von Kontakten und Begegnungen durch Studienfahrten, der Unterstützung sozial schwacher und kinderreicher Familien sowie alter und kranker Menschen – unabhängig von Religion und Nationalität – soll das gegenseitige Verständnis gefördert werden. Durch den Verein werden jährlich Hilfstransporte nach Masuren organisiert. Die Hilfsgüter gingen dabei nicht nur an mehrere evangelische Kirchengemeinden, sondern auch an eine Sozialstation, an ein Alten- und Pflegeheim, an ein Jugendzentrum und an verschiedene Grundschulen. Darüber hinaus hat sich der Verein für die Sicherung und Sanierung des Turmes sowie die Instandsetzung des Mauerwerks und der Orgel der evangelischen Kirche in Warpuhnen/Warpuny (Polen) eingesetzt.