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Bildungskonferenz zum Thema "Übergänge" bringt wichtige Erkenntnisse (23.09.2019)

Übergänge – zum Beispiel von der Kita in die Grundschule oder von der weiterführenden Schule in den Beruf – positiv zu gestalten, dies sei das Kerngeschäft der „Bildungsregion Uelzen“. Mit diesem Statement hob Sabrina Boenschen, die Leiterin des Bildungsbüros des Landkreises Uelzen, gleich zu Beginn der sechsten Bildungskonferenz die Bedeutung dieses Themas für die heimische Bildungslandschaft hervor. Und genau aus diesem Grund widme sich die Konferenz dieser Thematik, sagte Boenschen vor rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die der Einladung des Landkreises zur Tagung in die Ostfalia Hochschule gefolgt waren – unter ihnen nicht nur zahlreiche Bildungsakteure aus dem Landkreis, sondern auch Kreistagsabgeordnete und Samtgemeindebürgermeister.

Landrat Dr. Heiko Blume (l.) und Sabrina Boenschen (r.) freuten sich gemeinsam mit den Workshop-Leiterinnen und -leitern über die engagierte Mitarbeit der Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer Vor diesem Hintergrund hoffe der Landkreis wieder auf zahlreiche Denkanstöße und Ideen aus dem Forum, hatte zuvor Landrat Dr. Heiko Blume in seiner kurzen Begrüßungsansprache betont. Im Kern solle es im Rahmen der Konferenz um Unterstützungsangebote bei Bildungsübergängen und um eine entsprechende Vernetzung der verschiedenen Akteure gehen, so der Landrat, der das Thema anschließend in einem Satz zusammenfasste: „Das ganze Leben ist ein Übergang, auch und besonders das Thema Bildung betreffend.“

Im Anschluss an einen Impulsvortrag, gehalten durch Dr. Michael Lichtblau von der Leibnitz-Uni in Hannover, und einen Rückblick durch Sabrina Boenschen auf die Arbeit des Bildungsbüros in den letzten zwölf Monaten ging es für die Konferenzteilnehmer dann in die praktische Arbeit.

Aufgeteilt in fünf Workshops mit den Titeln „Von der Kita in die Grundschule – kooperative Übergangsgestaltung“, „Interkulturelle Elternarbeit als Ressource“, „Berufsorientierung – Wege durch die Vielfalt hin zu einem zielgerichteten Berufseinstieg“, „Wie inklusiv sind Übergänge im deutschen Bildungssystem?“ und „Übergänge im Berufsleben“ beschäftigten sie sich intensiv mit den verschiedensten Fragestellungen und Aspekten der einzelnen Teilbereiche.

Erste Ergebnisse konnten bereits unmittelbar nach Abschluss der Workshops präsentiert werden.
Dazu zählt insbesondere die Erkenntnis, dass angesichts eines hochselektiven beziehungsweise eines hochdifferenzierten Bildungssystems Kooperation verschiedener Bildungsträger ein ganz entscheidender Schlüssel zur Gestaltung erfolgreicher Übergänge darstellt. „Dazu sind jedoch zwingend zeitliche und damit letztlich auch personelle Ressourcen erforderlich, die – soweit nicht vorhanden – durch Verantwortliche und politische Entscheidungsträger bereitgestellt werden müssen“, stellte Dr. Lichtblau klar. Es gelte, so der Experte weiter, „Selektion und Separation“ zu vermeiden. Dies gelte insbesondere auch vor dem Hintergrund aktueller Inklusionsbemühungen. Lichtblau empfahl dem Forum, Orte zur Begegnung gesellschaftlicher Vielfalt zu schaffen, um auf diese Weise Übergänge zu erleichtern. Diesem Zweck, so der Bildungsexperte, dienten übrigens in besonderer Weise Hospitanzen. Insbesondere Bildungsübergänge müssten anschlussfähig aufeinander abgestimmt sein. Als Fazit gab Lichtblau dem Forum mit auf den Weg, Übergänge nicht als notwendiges Übel anzusehen, sondern als Chance, sich weiterzuentwickeln.

Während der Konferenz kam natürlich auch digitale Technik zum EinsatzWichtig, das zeigte die weitere Ergebnispräsentation, sei darüber hinaus eine grundsätzliche Offenheit gegenüber Experimenten und der Mut, gegebenenfalls auch Fehler machen zu dürfen. Auch Vorbildfunktionen im Umfeld seien letztlich mitentscheidend für das Verhalten Betroffener bei Bildungsübergängen. Einhellig auch die Auffassung, was die Bedeutung von Kooperationen betrifft: Diese müssten institutionalisiert, also nicht dem Zufall überlassen sein, um Übergänge positiv gestalten zu können.              

Die Leiterinnen und Leiter der Workshops – ebenso wie Landrat Dr. Blume – zeigten sich abschließend begeistert von der Mitarbeit und dem Engagement der Mitwirkenden. Die Arbeit habe nicht nur viel Spaß gemacht, sondern sei außerdem auch sehr spannend und ertragreich gewesen, hieß es unisono.

Besonderen Spaß hatten die Anwesenden übrigens auch während einer Theateraufführung des Trios „Drei Damen unterwegs“, das sich aus Brigitte Kaminski, Ute Gailing und Beate Schröder-Wettwer zusammensetzt. Ihr Stück „Wo geht´s lang? – Ein Spiel mit Übergängen“, in dem diverse Lebensstationen beziehungsweise Übergänge auf humorvolle Weise dargeboten wurden, sorgte nicht nur für auflockernde Unterhaltung, sondern auch für lang anhaltenden Applaus.