Der Landkreis Uelzen ist fast kreisrund mit einem Durchmesser von ca. 49 km.
Im Mittelpunkt liegt die Kreisstadt Uelzen mit ca. 35.000 Einwohnern. Darum herum gruppieren sich vier Samtgemeinden und die Gemeinde Bienenbüttel. Bad Bevensen ist die zweite Stadt im Landkreis.
Der Kreis insgesamt hat knapp 93.000 Einwohner auf einer Fläche von rd. 1.450 km². Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von rund 65 Einwohnern pro Quadratkilometer. Das ist sehr wenig. In Niedersachsen ist es der zweitniedrigste Wert für einen Landkreis.
Geografie
Der Landkreis liegt in der norddeutschen Tiefebene in der „Lüneburger Heide“ und ist leicht hügelig. Die höchsten Erhebungen am Rand des Kreises erreichen gut 130 m, die Landschaft des sogenannten Uelzener Beckens, die den größten Teil des Landkreises einnimmt, liegt zwischen 30 und ca. 70 m über dem Meeresspiegel.
Etwa 33 Prozent der Kreisfläche werden von Wald eingenommen, gut 50 Prozent werden landwirtschaftlich bewirtschaftet, und zwar überwiegend als Ackerfläche. Die meisten Böden sind leicht, aber nicht feucht. Mehr als ¾ der Ackerfläche können beregnet werden, um die niedrigen Niederschläge besonders während der Vegetationsperiode auszugleichen.
Wirtschaft
Aufgrund dieser geografischen Lage hat sich die Landwirtschaft auf den Ackerbau spezialisiert, hier insbesondere auf Zuckerrüben und Kartoffeln. Im Landkreis Uelzen wird ungefähr jede siebte deutsche Speisekartoffel angebaut. In der Hansestadt Uelzen steht eine große moderne Zuckerfabrik, die während der Kampagne pro Tag 15.000 t Zuckerrüben verarbeiten kann. Grünlandwirtschaft und Viehhaltung nimmt demgegenüber einen untergeordneten Stellenwert ein. 96 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden von 830 Betrieben (durchschnittlich 85 ha, davon 80 ha Ackerfläche) bewirtschaftet.
Insgesamt zeigt sich an der Zahl der Unternehmen wie auch an der Verteilung der Arbeitsplätze nach Branchen und Unternehmensgrößen eine ausgeglichene mittelständische Mischung aus Landwirtschaft, gewerblicher Produktion, Handel und Dienstleistungen. Das verarbeitende Gewerbe ist geprägt durch die Veredelung landwirtschaftlicher Produkte, die unter anderem zu Speiseeis, Backwaren, Milchtrockenprodukten und Wurst verarbeitet werden. Große Arbeitgeber in Uelzen sind die Uelzena-Werke, die Zuckerfabrik und das Nestlé Schöller-Eiskrem- und Backwarenwerk.
Auch die Biomassenutzung spielt eine immer wichtigere Rolle. Die Herstellung von Büroartikeln, die Tierversicherung und der Versandhandel von Textilien schaffen ebenfalls zahlreiche Arbeitsplätze.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Wirtschaft sind die Dienstleistungen, hier insbesondere Gesundheit und Fremdenverkehr. Dies liegt unter anderem an dem Jod-Thermalsole-Heilbad Bad Bevensen mit mehreren großen Rehabilitationskliniken (650.000 Übernachtungen).
Tourismus
Die Kureinrichtungen in Bad Bevensen und in Bad Bodenteich dienen neben der Gesundheit auch dem Tourismus.
Weitere für den Tourismus wichtige Orte sind Hösseringen, Uelzen und Ebstorf.
Trotz einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung blieb in großen Teilen des Kreises eine feingliedrige Struktur der Landschaft erhalten, welche die Voraussetzungen für eine bemerkenswerte Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt bietet. Diese Landschaft ist ein Paradies für Sportler, Naturfreunde und Wanderer - zu Fuß, per Rad oder sogar auf dem Wasser: auf den Heideflüssen oder dem Elbe-Seitenkanal.
Das breite Spektrum an Sehenswürdigkeiten reicht vom Museumsdorf Hösseringen, das Handwerksmuseum in Suhlendorf über die Klöster Medingen und Ebstorf (mit seiner berühmten Weltkarte) weiter über das Schloss Holdenstedt, die "Uhlenköperstadt" Uelzen mit ihrem weithin bekannten Hundertwasser-Bahnhof, die mächtige Doppelschleuse in Esterholz, die Feldsteinkirche in Wichmannsburg mit Schnitzaltar bis hin zur Burg Bodenteich. Zu den sehenswerten Highlights zählt insbesondere auch die spätsommerliche Heideblüte, zum Beispiel in der Ellerndorfer Wacholderheide.
Bildung
In Suderburg liegt einer der kleinsten Hochschulstandorte Deutschlands: Auf dem Campus Suderburg bietet die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit ihren Fakultäten "Bau-Wasser-Boden" sowie "Handel und Soziale Arbeit" besonders zukunftsträchtige Studiengänge an.
Infrastruktur
Obwohl der Landkreis Uelzen in der Mitte eines der größten, (noch) nicht direkt von Autobahnen erschlossenen Gebiete in Deutschland liegt, profitiert er von seiner günstigen geografischen Lage zwischen den Großstädten Hamburg, Hannover, Bremen und Braunschweig.
Über die Schiene (u. a. Hauptstrecke Hamburg-Hannover), den Wasserweg (Elbe-Seitenkanal) sowie die Bundesstraßen ist eine gute Erreichbarkeit gewährleistet.
In der Planung befindet sich der Lückenschluss der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Sie soll östlich und nahezu parallel zur Bundesstraße B 4 verlaufen und vom Kreisgebiet aus mit einer weiteren Bundesstraße an die ebenfalls vorgesehene Verlängerung der A 14 von Magdeburg nach Schwerin angeschlossen werden.