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Abschied im 45. Dienstjahr: Schul- und Kulturamtsleiter Jörg Tilly geht in den Ruhestand (30.10.2007)


Nach 45 Dienstjahren beim Landkreis Uelzen hat sich Schul- und Kulturamtsleiter Jörg    Tilly heute in den Ruhestand verabschiedet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde würdigte Landrat Dr. Elster die Verdienste des 63jährigen und dankte ihm für sein außergewöhnliches Engagement. „Stets zuverlässig und bestens informiert – wer Ihren Vorschlägen folgte, war immer gut beraten“, lobte Elster.

Der frischgebackene Pensionär nutzte die Gelegenheit für einen kurzen Rückblick auf seinen  beruflichen Werdegang. Als er 1962 seine Verwaltungsausbildung beim Landkreis begann, herrschten noch ganz andere Verhältnisse. „Mein Anfangsgehalt betrug 40 DM“, erinnerte er sich schmunzelnd. „Der Samstag war zunächst noch ein normaler Arbeitstag. Computer gab es nicht.“ Die Anfänge der EDV mit Lochkartensystem hat er ebenso miterlebt wie die Umstellung von Schreibmaschine auf PC und die Digitalisierung der Arbeitsplätze vor wenigen Jahren.
„Rückblickend hat sich die Arbeit in der Verwaltung schon sehr gewandelt. Das Tempo war früher insgesamt bedächtiger. Heute haben Arbeitsdruck zu- und persönliche Beziehungen abgenommen“, resümiert Tilly. Dennoch: Spaß gemacht habe ihm sein Beruf stets.

Nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen und einige Jahre als Sachbearbeiter in verschiedenen Ämtern eingesetzt war, absolvierte der in Uelzen aufgewachsene Beamte eine zweite Ausbildung für den „gehobenen nichttechnischen Dienst“ und war anschließend als Inspektor im Hauptamt für das Personalwesen der Krankenhäuser zuständig. 1977 wechselte er innerhalb des Amtes in das Fachgebiet für Schulen- und Kommunalaufsicht. 1994 wurde er stellvertretender Hauptamtsleiter, drei Jahre später Amtsleiter.

Seit einer Reorganisation innerhalb der Kreisverwaltung kümmert er sich seit 2002 als Schul- und Kulturamtsleiter um „alles, was mit Schulen und Bildung zu tun hat“. Dazu gehören neben der Ausstattung und Gebäudeunterhaltung der Schulen auch die Mitwirkung an Schulentwicklungsplanung, -strukturreformen und Stellenbesetzung von Schulleitern sowie die Schülerbeförderung. Die finanzielle Förderung des Kultur- und Sportwesens im Landkreis bildet die zweite Säule seines Aufgabengebiets. Und auch der Bereich ÖPNV (Nahverkehrsplan, Mitwirkung an Fahrplangestaltung etc.), das Kreismedienzentrum, das Kreisarchiv und das Museum Hösseringen sind Tillys Amt zugeordnet.

„Ich fand diese Aufgabenvielfalt immer sehr reizvoll“, so Tilly. „Zumal ich ein tolles Team hatte, das mich stets unterstützt hat.“ Als besonders interessant hat er das Schulwesen empfunden, weil hier der Gestaltungsspielraum am größten war. So könne der Landkreis über die Schließung, Erweiterung oder Einrichtung von Schulen entscheiden. Bei Strukturreformen wie der Abschaffung der Orientierungsstufe habe er Einfluss auf die Qualitätssicherung nehmen und Anstöße für Neuregelungen geben können, die im Gesetz nicht geregelt seien. Insgesamt sieht Tilly die Schullandschaft im Landkreis sehr gut aufgestellt. „Das Bildungsangebot deckt alle Bereiche ab. Besonders stark ist das Berufsbildende Schulwesen. Bei der Einrichtung von Ganztagsschulen haben wir eine Vorreiterrolle gespielt. Und bei den Schulinspektionen des Landes schneiden unsere Schulen alle recht gut ab“, berichtet Tilly nicht ohne Stolz.

Die Umstellung auf den Ruhestand werde ihm nicht ganz so leicht fallen, ließ der 63jährige durchblicken. Stillsitzen kommt für ihn aber nicht in Frage. Seine Funktion als  Vorstandsvorsitzender der Christa-von-Winning-Stiftung für das Arboretum Melzingen möchte er weiterhin ausüben. Daneben plant der passionierte Radfahrer ausgedehnte Touren durch den Landkreis und das Wendland. Außerdem möchte er seinem größten Hobby, der Preußischen Geschichte, wieder mehr Zeit widmen und verstärkt die neuen  Bundesländer bereisen.