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Blauzungenkrankheit: Neue Impfperiode beginnt (26.02.2009)

 Um die Verbreitung der Blauzungenkrankheit, von der ausschließlich Tiere betroffen sind, möglichst wirkungsvoll und nachhaltig bekämpfen zu können, bittet das Veterinäramt des Landkreises Uelzen alle Besitzer von  Rindern, Schafen und Ziegen, ihre Tiere möglichst frühzeitig impfen zu lassen. „Dank der Tatsache, dass in diesem Jahr Impfstoff in ausreichender Menge frühzeitig zur Verfügung steht, haben die Tierhalter die Möglichkeit, ihre Tiere rechtzeitig vor Beginn der so genannten Gnitzenzeit zu schützen“, erklärt dazu die Leiterin des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, Dr. Katharina Möbius. Gnitzen sind kleine Stechmücken, durch die das Virus auf alle Wiederkäuer-Arten übertragen werden kann.

Durch die frühzeitige Impfung der Tiere können die wirtschaftlichen Schäden für die Halter, die im Falle eines Ausbruchs der Krankheit entstehen, vermieden werden.

Für die Impfung von Rindern ist der Impfstoff bereits komplett vorrätig – der Impfstoff für Schafe und Ziegen wurde erst teilweise geliefert, soll aber spätestens in der zwölften Kalenderwoche im Landkreis Uelzen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Damit die Impfaktionen – wie vorgeschrieben – bis Ende Mai 2009 abgeschlossen werden können, sollten alle Besitzer schon jetzt ihren jeweiligen Hoftierarzt beauftragen. Zu junge Tiere sollen dann im Laufe des Jahres geimpft werden, wenn sie für eine Immunisierung alt genug sind.

Nur bereits infizierte und nachweislich immune Tiere sowie Mastrinder in Stallhaltung sind von der Pflicht zur Impfung ausgenommen. Alle anderen müssen in diesem Frühjahr nachgeimpft oder erstmalig geimpft werden.

Grundsätzlich reicht bei Schafen eine einmalige Impfung aus. Ziegen und Rinder müssen zur Grundimmunisierung zwei Impfungen erhalten. Diese sollten im Abstand von drei Wochen mit dem Impfstoff desselben Herstellers erfolgen. Alle bereits im vergangenen Jahr geimpften Tiere brauchen in diesem Jahr nur noch eine Auffrischimpfung.

2008 musste mangels Impfstoff zu Beginn des Jahres in das frühe Infektionsgeschehen „hineingeimpft“ werden – mit der Folge, dass der Impfschutz nicht in allen Fällen rechtzeitig wirken konnte. Aus diesem Grund wurden vor allem im nordwestlichen Niedersachsen im Sommer noch viele Rinder krank. Insgesamt jedoch ist die Anzahl der Erkrankungen in den Haupt-Erkrankungsmonaten von Juli bis Oktober auf zwölf Prozent des Jahres 2007 gesunken. Auswertungen aller Impfungen haben ergeben, dass der Impfstoff sehr gut verträglich ist, auch im Landkreis Uelzen wurden keine unmittelbaren Impfschäden gemeldet.

Die Impfstoffe werden wie im vergangenen Jahr an das Veterinäramt geliefert und von dort an die Hoftierärzte abgegeben. Im Gegensatz zu 2008 müssen die Tierhalter allerdings in diesem Jahr für die Impfung selbst aufkommen. Ersetzt werden von der Tierseuchenkasse lediglich die Kosten für den Impfstoff.

Neben der Impfung selbst ist auch die Dokumentation der Impfungen wichtig. Mit einer „Hoftierarztvollmacht“ des Tierhalters kann der Impftierarzt die Impfungen einzeltierbezogen für Rinder in eine Datenbank eingeben. Die Kosten für die Freischaltung der Vollmacht werden bis Ende 2009 von der Tierseuchenkasse übernommen. Die Eingabe und Kontrolle der Bestandsimpfungen erledigt nach wie vor das Veterinäramt, bei dem die Impfbescheinigungen einzureichen sind. Jeder Tierhalter kann so dazu beitragen, dass durch lückenloses Impfen und Dokumentieren die Zahl der von Blauzungenkrankheit betroffenen Tiere ständig sinkt und der Handel mit den Tieren vereinfacht wird.