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Darmkrebsmonat März: Gesundheitsamt rät zur Vorsorge (17.03.2011)

Selbsthilfeorganisationen haben den Monat März zum Darmkrebsmonat ausgerufen. Sie wollen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die unterschätzte Krankheit lenken.

„Jedes Jahr erkranken  im Landkreis Uelzen rund 90 Männer und Frauen und im Landkreis-Lüchow-Dannenberg durchschnittlich ca. 37 Menschen an Darmkrebs“, stellt Dr. med. Gerhard Wermes, Leiter des gemeinsamen Gesundheitsamtes der Landkreises Uelzen und Lüchow-Dannenberg fest. Rund die Hälfte der Betroffenen stirbt an der Erkrankung. Das muss nicht sein.

Fast alle Darmkrebserkrankungen entstehen aus gutartigen Vorstufen (sogenannten Polypen oder Adenomen). Es dauert in der Regel viele Jahre, bis sich aus einem Polypen ein Darmkrebs entwickelt. Darmkrebs selber verursacht in der Regel erst spät Beschwerden (sichtbares Blut im Stuhl, Blutarmut, Gewichtsabnahme). Dann kann es bereits zu spät sein. Wenn Krebsvorstufen frühzeitig entdeckt werden, können sie entfernt und somit eine bösartige Entartung vermieden werden. Des Weiteren kann bei frühzeitiger Entdeckung  kleinerer Tumoren oftmals weniger ausgedehnt operiert und eine medikamentöse Behandlung schonender erfolgen.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten für ihre Versicherten Vorsorgeuntersuchungen an. Ab 55 Jahren besteht Anspruch auf eine erste Darmspiegelung, die nach 10 Jahren wiederholt wird. Wer nicht zur Darmspiegelung (Koloskopie) gehen möchte, kann ab 50 Jahren alle 2 Jahre einen Test auf verstecktes  Blut im Stuhl machen lassen.  Leider nehmen nur rund 16 % der berechtigten Frauen und Männer überhaupt an der Vorsorgeuntersuchung teil. Dabei ist heute durch moderne Technik und eine kurze Narkose selbst die Darmspiegelung so verträglich, dass sie in guter Erinnerung behalten wird.

Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm mit einem dünnen flexiblen Schlauch untersucht. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass mit hoher Genauigkeit Krebs und Polypen (Vorstufen von Darmkrebs) entdeckt werden können. Zusätzlich können Polypen mit einer Zange oder einer Schlinge entfernt werden. Von 1.000 im Rahmen der Krebs-Früherkennung durchgeführten Darmspiegelungen sind 250 auffällig. Davon wird bei acht Personen Darmkrebs gefunden, die übrigen haben ein oder mehrere Adenome. Durch die Entfernung von Adenomen kann in den meisten Fällen Krebs verhindert werden. Bei der Darmspiegelung handelt es sich um eine relativ sichere Maßnahme zur Früherkennung von Darmkrebs. Nur bei 3 von 1.000 Darmspiegelungen sind Komplikationen aufgetreten.

Beim Stuhlbluttest wird für das Auge nicht sichtbares Blut im Stuhl nachgewiesen. Dabei wird eine geringe Menge Stuhl auf mehrere Testfelder aufgetragen. Nach Zugabe einer Entwicklerlösung färbt sich das Testfeld, wenn Blut im Stuhl vorhanden ist. Ein positiver Test wird dann durch eine Darmspiegelung abgeklärt. Umfassende Untersuchungen haben gezeigt, dass durch den Stuhlbluttest die Sterblichkeit an Darmkrebs gesenkt wird.

Das Gesundheitsamt empfiehlt für Männer und Frauen ab 50 Jahren den Stuhlbluttest oder ab 55 Jahren eine Darmspiegelung, die nach 10 Jahren wiederholt wird als sinnvolle Maßnahme zur Darmkrebsfrüherkennung.

Sollte dann doch ein Darmkrebs festgestellt werden, so ist neben einer medizinischen Behandlung auch eine Meldung an das Niedersächsische Krebsregister wichtig. Im Krebsregister werden alle Krebserkrankungen in Niedersachsen erfasst. Jeder Patient sollte die Einwilligung geben, damit der Arzt die Krebserkrankung an das Register weitermelden darf. Die Angaben werden streng vertraulich behandelt und unterliegen dem Datenschutz. Die dadurch gesammelten Zahlen geben Hinweise zur Verbesserung von Vorsorgemaßnahmen oder Therapiemöglichkeiten. Alle Patienten und Ärzte sind daher aufgerufen sich am  Krebsregister zu beteiligen.

Weitere Informationen zu diesen Themen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder Facharzt. Sie können Informationsmaterial anfordern beim Gesundheitsamt in Uelzen unter der Telefonnummer : 0581 – 82-462 und in Lüchow unter: 05841 - 120-481.