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Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Wechsel an der Spitze des Kreisverbandes (07.03.2012)

Nach mehr als 25 Jahren an der Spitze des Uelzener Kreisverbandes des Volksbundes „Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.“ hat Dr. Theodor Elster das Amt des Vorsitzenden an Landrat Dr. Heiko Blume abgetreten. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Uelzener Kreishaus dankte der Vorsitzende des Bezirksverbandes Lüneburg/Stade, Harald Ottmar, dem scheidenden Vorsitzenden – der jahrelang auch das Amt des stellvertretenden Bezirksvorsitzenden inne hatte – für die hervorragende und engagierte Zusammenarbeit.

Staffelstab übergeben: Dr. Theodor Elster hat den Vorsitz des Kreisverbandes an Dr. Heiko Blube übergebenDer neue Vorsitzende Dr. Heiko Blume hob hervor, dass der Volksbund auch mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nichts von seiner Bedeutung verloren habe. „Es ging und es geht vor allem um Friedensarbeit und darum, einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten“, so Blume. Dazu wolle er als neuer Vorsitzender des Kreisverbandes Uelzen einen aktiven Beitrag leisten.

Im Jahr 1919 als Bürgerinitiative gegründet ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zwar als Verein organisiert, er handelt aber im Auftrag von Bundestag und Bundesregierung. Nach internationalem Recht, der so genannten „Genfer Konvention“, müssen Kriegsgräber auf Dauer erhalten werden. Der Sinn dieses dauerhaften Ruherechtes ist, dass auch nach dem Abklingen der individuellen Trauer der Angehörigen von den Gräbern eine dauerhafte Mahnung ausgeht, sich für den Frieden einzusetzen. Deshalb steht die Arbeit des Volksbundes auch unter dem Leitgedanken „Versöhnung über den Gräbern“.

Der Volksbund ist zuständig für die deutschen Gräber im Ausland. Das sind heute 827 Friedhöfe in 45 Ländern. Der Volksbund sucht auch heute noch nach Gefallenen. In Russland, Weißrussland, Polen der Ukraine und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas liegen noch mehr als zwei Millionen deutscher Soldaten, die noch nicht gefunden und umgebettet sind.

Der Volksbund finanziert sich zu 90 Prozent aus Spendengeldern und erhält nur zehn Prozent aus dem Bundeshaushalt. Der Landesverband Niedersachsen nimmt durch viele Aktivitäten an den Aufgaben des Volksbundes teil. In jedem Jahr werden in Frankreich, Polen, Italien, Russland, Belgien und den Niederlanden Jugendcamps organisiert, die neben der Grabpflege auch der politischen und historischen Bildung dienen.

Im Uelzener Kreisverband wie auch im übrigen Bezirksverband Lüneburg/Stade wird großer Wert auf die Jugend- und Schularbeit vor Ort gelegt. Schulreferent John Cramer: „Durch die Jugend- und Schularbeit des Volksbundes wird die Erinnerung an die beiden Weltkriege wachgehalten, Krieg für immer geächtet. Als Historiker weiß ich nur zu gut um die katastrophalen Folgen von Vorurteilen, Intoleranz und Rassismus. Frieden und Demokratie sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen immer wieder neu erarbeitet werden.“