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Ein Stück Uelzener Heimatkunde auf 112 Seiten (06.02.2013)

„König in seinem Kreise“, so der Titel eines neuen Buches, mit dem der Landkreis Uelzen das Leben und Wirken seines ehemaligen Landrates Gustav Albrecht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. Die 120 Seiten umfassende Publikation ist ab sofort zum Preis von zehn Euro im Archiv des Uelzener Kreishauses, Veerßer Straße 53, zu den dort üblichen Öffnungszeiten (montags bis donnerstags, jeweils 8.30 bis 12 Uhr) erhältlich. Der gesamte Erlös aus diesem Verkauf kommt der „Bürgerstiftung für den Landkreis Uelzen“ zugute. Darüber hinaus bietet auch der örtliche Buchhandel das Werk zum Preis von zehn Euro an, von denen der überwiegende Teil ebenfalls der Stiftung zufließt.    

Freuen sich gemeinsam über die Neuveröffentlichung: Landrat Dr. Heiko Blume (v.l.), Kreisarchivarin Dr. Christine Böttcher und Autor Dr. Ulrich BrohmDas Buch entstand im Zuge eines Projektes, in dessen Rahmen das Kreisarchiv den Nachlass von Gustav Albrecht zunächst erschlossen und anschließend übernommen hat – mit finanzieller Unterstützung durch den Lüneburgischen Landschaftsverband. Das von 2008 bis Ende 2012 laufende Projekt umfasste dabei einerseits die Ordnung und Archivierung des Nachlasses von Gustav Albrecht, der neben dienstlichen Akten auch private Schriftstücke – unter anderem das Manuskript seiner Lebenserinnerungen – enthält. Durch die Archivierung konnte das Material für die Nutzung durch Schüler, Heimatforscher und universitäre Forschung aufbereitet werden. Andererseits ging es im Rahmen des Projektes um die Abfassung einer entsprechenden Publikation, die nunmehr druckfrisch vorliegt.     

Dazu Dr. Ulrich Brohm, Autor des Buches und seinerzeit als Archivar des Landkreises Uelzen tätig: „Gustav Albrechts lange Amtszeit von 1897 bis 1929 ist in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Sie fiel in eine wechselvolle Phase der deutschen Geschichte, die durch Krieg, Revolution und Krisen gekennzeichnet war.“
Als Stichworte nennt Dr. Brohm die Niederlage des Ersten Weltkrieges, den Sturz des Kaiserreiches sowie die Weimarer Republik mit ihrer politischen und wirtschaftlichen Instabilität. Gleichzeitig sei es eine Zeit tief greifender Wandlungs- und Modernisierungsprozesse nicht nur im politischen Bereich gewesen, sondern auch auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet.

„Für die öffentliche Verwaltung war diese Zeit geprägt durch den Übergang zu einer modernen Leistungsverwaltung, da sie immer mehr Aufgaben, vor allem in den Bereichen Wirtschaftsförderung und Sozialpolitik, übernahm und somit den Modernisierungsschub aktiv mitgestaltete. Angesichts der neuen Probleme wurde Gustav Albrecht, der von 1864 bis 1963 lebte, trotz seiner streng konservativen und kirchlichen Gesinnung zu einem Modernisierer, der die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern und die Lebensverhältnisse der Bevölkerung zu verbessern suchte“, gibt Autor Dr. Brohm einen ersten Einblick in den Lesestoff. Albrecht habe sich dabei stets mit Stolz als ,Königlich Preußischer Landrat’ gefühlt.

Am Beispiel Gustav Albrechts und seiner Amtszeit in Uelzen beschreibt das Buch – das in einer Auflage von 1.000 Exemplaren erschienen ist – nicht nur das Selbstverständnis eines preußischen Beamten, der sich für das Wohl des ihm anvertrauten Kreises und all seiner Bewohner verantwortlich fühlte. Da sich seine Tätigkeit auf viele Bereiche des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens erstreckte, gibt das Buch auch Einblicke in die Wandlungs- und Modernisierungsprozesse in einer ländlichen Region in der Zeit von 1890 bis 1930 und die jetzt noch wenig erforschte Geschichte des Landkreises Uelzen während einer folgenschweren und wichtigen Epoche der deutschen Geschichte.

Landrat Dr. Heiko Blume dankt allen Beteiligten, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben: „Ich danke allen, die an der Erstellung dieses interessanten und überaus lesenswerten Buches mitgewirkt haben. Sie machen ein Stück Geschichte unseres Landkreises zum Greifen nah.“