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Elterngeld: Rund 8 Prozent mehr Anträge als beim Erziehungsgeld (19.12.2007)


Fast ein Jahr ist inzwischen seit der Einführung des neuen Elterngeldes vergangen. Beim Sozialamt des Landkreises Uelzen wurden bis Ende November insgesamt 634 Bewilligungsanträge eingereicht. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum wurden 584 Anträge auf Erziehungsgeld gestellt. „Das ist zwar ein Plus von etwa 8 Prozent, aber man muss dabei berücksichtigen, dass es beim Erziehungsgeld eine Einkommenshöchstgrenze gab, was beim neuen Elterngeld nicht der Fall ist“, erklärt Sachbearbeiterin Sigrid Wilhelm.

Bis Ende 2006 stand Paaren bis zu einer begrenzten Einkommenshöhe zwei Jahre lang Erziehungsgeld von monatlich 300 Euro zur Verfügung. Besserverdienende gingen jedoch leer aus. Seit dem 1. Januar 2007 können nun alle vom neuen Elterngeld profitieren: Der Partner, der für die Kinderbetreuung eine berufliche Pause einlegt, erhält bis zum 12. Lebensmonat des Kindes 67 Prozent seines Nettoeinkommens. Die Höchstgrenze, die bewilligt werden kann, beträgt 1.800 Euro.

Geringverdienende oder arbeitslose Eltern erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro. Auch wenn einige Elternpaare deutlich mehr als den Mindestsatz beziehen, sind die Kosten für das „Kindergeld“ insgesamt nicht eklatant gestiegen, da das Elterngeld im Gegensatz zum Erziehungsgeld auf zwölf statt 24 Monate begrenzt ist. Eine Verlängerung von zwei auf 14 Monate ist nur dann möglich, wenn auch der Mann für zwei Monate die Betreuung des Nachwuchses übernimmt. Nach wie vor sind es aber fast ausschließlich Frauen, die eine Babypause einlegen. Zwar haben bislang 62 Väter einen Antrag auf Elterngeld gestellt, aber sie selbst nehmen in der Regel lediglich die kurze Auszeit von zwei Monaten für sich in Anspruch.

„Ob das Elterngeld eine Steigerung der Geburtenrate herbeiführt, kann sicher erst im nächsten und übernächsten Jahr festgestellt werden“, schätzt Wilhelm. „Die meisten Geburten aus diesem Jahr haben ja bereits 2006 begonnen und damals war über das neue Elterngeld noch wenig bekannt!“