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Förderung von Ackerrandstreifen räumlich stark ausgeweitet (13.03.2013)

Das Ackerrandstreifenprogramm „Vogel- und sonstige Tierarten der Feldflur“ (Fördermaßnahme 432) wurde in den vergangenen Jahren von hiesigen Landwirten gerne gewählt, um durch den Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutz Tierarten der Feldflur günstige Lebens- und Brutmöglichkeiten zu bieten. Als Ausgleich für den entsprechenden Minderertrag erhält der Flächenbewirtschafter eine Förderprämie.

Unter anderem die Neststandorte der Wiesenschafstelze sollen durch Agrarumweltmaßnahmen gesichert werden. Foto: Lars Wellmann„Bislang beschränkte sich die Möglichkeit eines entsprechenden Vertrages auf relativ eng begrenzte Räume rund um die EU-Vogelschutzgebiete Ostheide und Drawehn sowie weitere Einzelflächen“, erläutert Alexander Krüger, Leiter des Umweltamtes des Landkreises Uelzen. „Nun wurde die Förderkulisse im östlichen Landkreis Uelzen erheblich ausgeweitet was wir zum Erhalt der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft sehr begrüßen.“
 
Auf jetzt etwa 8.600 ha Ackerflächen zwischen Himbergen und Suhlendorf, nördlich Bad Bodenteich und bei Ebstorf können für fünf Jahre Verträge mit der Bewilligungsstelle der Landwirtschaftskammer geschlossen werden. „Damit haben viele zusätzliche Flächenbewirt¬schafter die Möglichkeit an diesem erfolgreichen Vertragsnaturschutzprogramm teilzunehmen“, freut sich Lars Wellmann, der als so genannter Qualifizierer im Auftrag des Landkreises Landwirte informiert. „Wir erhoffen uns vielfältige positive Effekte für die Lebensgemeinschaften der Ackerflur“, so Wellmann.

Ein solches Feld mit Wickroggen ist eine günstige Feldfrucht für den Ortolan. Foto: Lars WellmannDurch den Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmittel entwickelt sich ein lückiger Ackerrandstreifen, der mit seiner Artenvielfalt an Kräutern und Insekten sowie der Bewirtschaftungsruhe während der Brutzeit für Bodenbrüter, wie Rebhuhn, Feldlerche und Ortolan optimale Bedingungen bietet. Gerade diese typischen Agrarvögel weisen seit langem abnehmende Bestände auf. Auch Hasen und Rehe nutzen die Randstreifen sehr gerne.
 
Besonders günstig ist die Anlage entsprechender Randstreifen entlang von Baumreihen oder Waldrändern. Bis zu einer Breite von 30 Metern ist eine Förderung möglich. In Einzelfällen können auch ganze Schläge unter Vertrag genommen werden.

Die Fördermaßnahme wird durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und der Europäischen Union gefördert. Neu ab 2013 sind auch weitere Saatgutmischungen, insbesondere als Getreide-Leguminosen-Gemenge. So sind erstmals auch Wintergetreide-Gemenge mit Wintererbsen oder Wicken förderfähig.

Neben Vögeln profitieren auch Feldhasen von den Ackerrandstreifen. Foto: Lars WellmannEs werden aktuell vier Varianten angeboten, für die Förderprämien zwischen 395 Euro und 720 Euro pro Hektar und Jahr gezahlt werden. Die Beantragung erfolgt mit den jährlichen Anträgen zur Agrarförderung bis zum 15. Mai 2013 für einen Vertragsbeginn ab 2014 bei den Bewilligungsstellen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Die Förderkulisse ist im Internet einsehbar unter www.umwelt.niedersachsen.de und dem Pfad Themen/Natur & Landschaft/Fördermöglichkeiten/Kooperationsprogramm Naturschutz. Eine zoombare Kartendarstellung kann aufgerufen werden. Außerdem ist die Förderkulisse auf den in Kürze versendeten Antragsunterlagen für die Agrarförderung (ANDI) enthalten.

Interessierte Flächenbewirtschafter können sich kostenfrei und unverbindlich informieren. Für konkrete Flächen kann eine Flächenbegehung vereinbart werden. Dafür steht der vom Landkreis Uelzen beauftragte Landschaftsplaner Lars Wellmann zur Verfügung (Tel.: 0581 / 97 39 300, E-Mail: wellmann@lw-landschaftsplanung.de). Neben allgemeiner Information bietet die Qualifizierung auch Hilfen bei der Antragstellung und steht während der gesamten Vertragslaufzeit jederzeit für Fragen zur Verfügung.

In den nächsten Wochen und Monaten bietet der Landkreis Uelzen verschiedene Veranstaltungen, wie Feldrundfahrten und die Besichtigung von Beispielgebieten für Landwirte und die Interessierte Öffentlichkeit an.