Weitere Pressemitteilungen

Gesundheitsamt warnt: Auch in Uelzen können Zeckenbisse gefährlich sein (29.04.2009)

 Kurze Hose und T-Shirt – so genießen zurzeit viele Menschen im Landkreis Uelzen den Frühling. Doch Vorsicht, „die warme Jahreszeit und die damit verbundene Kleiderordnung bringt auch Gefahren mit sich“, warnt Dr. Gerhard Wermes, Leiter des Gesundheitsamtes Uelzen-Lüchow-Dannenberg. Gemeint ist die von vielen Bürgern unterschätzte Gefahr durch Zeckenstiche, die auch im Landkreis Uelzen steigt. In Uelzens Fauna ist es meist der Gemeine Holzbock, der als heimische Zeckenart auf seine Opfer lauert – und sie im schlimmsten Fall mit gefährlichen Krankheitserregern infiziert.

Vor allem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), also eine Hirnhautentzündung, und Borreliose werden durch die kleinen Blutsauger übertragen. „Schwierigkeiten bereitet uns im Landkreis Uelzen aber nur die Borreliose“, so Dr. Wermes. Diese Gefahr bestehe eben nicht nur in südlicheren Gefilden, sondern durchaus auch im Landkreis Uelzen. Etwa ein Drittel der hiesigen Zecken sei mit Borrelien infiziert. Und im Gegensatz zur FSME gebe es gegen Borreliose keinen Impfschutz.

Der beste Schutz sei deshalb, sich erst gar nicht von Zecken stechen zu lassen – womit wir wieder bei der Kleidung wären. „Wer Zeckenstiche und damit schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen verhindern will, sollte bei Ausflügen in die Natur Kleidung tragen, die den Körper möglichst ganz bedeckt und an Armen, Beinen und am Hals eng abschließt“, rät Dr. Wermes. Außerdem gibt es Anti-Zecken-Mittel, die die Milben davon abhalten sollen, den Menschen zu befallen.

Wer dennoch von einer Zecke gebissen wird, sollte das Tier vorsichtig mit einer speziellen Zeckenzange entfernen und anschließend die Stichstelle sorgfältig über mehrere Wochen beobachten. Wird der rote Punkt mit der Zeit größer, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen“, empfiehlt der Leiter des Uelzener Gesundheitsamtes.

Symptome einer Borreliose sind vor allem Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Später können neurologische Störungen hinzukommen. Wird eine Infektion allerdings frühzeitig festgestellt, kann die Krankheit durch die Einnahme von Antibiotika sehr wirksam behandelt werden.

Im Landkreis Uelzen erkranken schätzungsweise 50 Menschen jedes Jahr an Borreliose, bilanziert Dr. Wermes. Eine Meldpflicht gibt es nicht. Jeder 15. habe Zeit seines Lebens eine Borrelioseinfektion durchgemacht. Die wirkliche Anzahl der Infektionen dürfte aber weitaus höher liegen, schätzt der Mediziner. Schließlich bleibe die Krankheit nicht selten völlig unentdeckt. 

Weitere Informationen sind erhältlich beim Gesundheitsamt in Uelzen, Auf dem Rahlande 15.