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Kreistag bewilligt Mittel für frühkindliches Förderprogramm (22.12.2008)

 Der Kreistag hat beschlossen, das vom Deutschen Roten Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt geplante Programm „Opstapje“ zur frühkindlichen Förderung finanziell zu unterstützen. Das Gremium schloss sich damit einstimmig dem Votum des Kreis-Jugendhilfeausschusses an, der Mitte November ebenfalls einstimmig zugestimmt hatte. Finanziert wird das Projekt aus Landkreismitteln, aus Fördermitteln des Landes „Familie mit Zukunft“ und mit Beteiligung des DRK.

Der Begriff „Opstapje“ kommt aus dem Holländischen und heißt soviel wie Schritt für Schritt. Das Deutsche Rote Kreuz will das gleichnamige Programm aus dem Nachbarland zum Jahresbeginn 2009 im Landkreis etablieren. „Opstapje“ zielt auf die frühe Förderung von Kindern und Eltern, die Belastungen wie z. B. sozialer Benachteiligung, Bildungsferne, sozialer Isolation, einem mangelnden stützenden Umfeld, Migration ausgesetzt sind. Vorrangiges Ziel ist es, die sich daraus ergebenden Bildungs- und Integrationsnachteile der Kinder dieser Familien zu vermeiden oder ggf. abzubauen. Das Programm wird von geschulten Laienhelferinnen, den so genannten Hausbesucherinnen getragen. Diese stammen selbst aus dem Umfeld der betroffenen Familien und werden durch sozialpädagogische Fachkräfte geschult. Die Hausbesuche basieren auf dem Konzept des Modelllernens und sollen die Fähigkeiten der Eltern im Umgang mit ihrem Kind schulen und stärken. Für die am Programm teilnehmenden Eltern gibt es alle zwei Wochen ein Gruppentreffen. Diese Treffen sollen den Aufbau eines sozialen Netzwerkes unterstützen. 

Fortgesetzt werden soll nach den Beschlüssen der Kreispolitiker im kommenden Jahr auch die Vermittlung, Beratung und Qualifizierung von Tagesmüttern sowie die Beratung von Eltern, die Tagespflegeplätze suchen – ein Angebot des Diakonischen Werkes in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt.

Im Rahmen der verstärkten frühkindlichen Förderung stellt der Landkreis Uelzen darüber hinaus finanzielle Mittel für Familienhebammen zur Verfügung. Ziel dieses Projektes ist es, dass Familienhebammen, die durch die „Stiftung eine Chance für Kinder“ geschult werden, bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres als Familienbegleitung eingesetzt werden. Sie werden in das bereits bestehende Netzwerk von Jugendamt und sozialpädagogischen Familienhilfen aufgenommen, um gemeinsam zusätzlich geeignete Hilfsmöglichkeiten zu erarbeiten. Dabei sollen die bereits während der Schwangerschaft aufgebauten vertrauensvollen Beziehungen zwischen der Hebamme und den Eltern/der Mutter genutzt werden, um entsprechende Hilfsangebote zu entwickeln.

Die Gesamtkosten in Höhe von rund 300.000 Euro teilen sich das Land Niedersachsen und der Landkreis Uelzen.