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Landkreis will Kinderbetreuung zügig ausbauen (23.05.2007)


Die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle im Jugendamt, ein Beratungs- und Vermittlungsservice rund um die Tagespflege sowie ein Familien- und Kinderservicebüro bei der Stadt sind die ersten Teilprojekte, mit denen der Landkreis Uelzen das Landesprogramm „Familien mit Zukunft“ umsetzen möchte. Ein entsprechendes Konzept wurde jetzt im Jugendhilfeausschuss verabschiedet. Sobald das Land den Projektanträgen zustimmt, kann die Realisierung beginnen. Amtsleiterin Brigitte Lindenthal hofft, dass die Genehmigung bis zum Sommer erteilt wird. Erste grundlegende Vorbereitungen würden bereits jetzt getroffen.

Die zentrale Koordinierungsstelle im Kreisjugendamt soll die flächendeckende Umsetzung und Evaluation des Landesprogramms federführend in die Hand nehmen und bei der Entwicklung und Erprobung neuer Betreuungsmodelle helfen. So sollen beispielsweise Angebote für Kinder in schwierigen Lebenssituationen konzipiert werden. Alle Angebote und Teilprojekte sollen über die Koordinierungsstelle miteinander vernetzt werden. Außerdem ist geplant, im Internet eine Kinderbetreuungsbörse einzurichten.

Die Beratung von Eltern und Tagespflegepersonen sowie die Vermittlung von Tagespflegeplätzen soll bei der Evangelischen Familienbildungsstätte angesiedelt werden. Als hoheitliche Aufgabe würde lediglich die Erteilung von Pflegeerlaubnissen beim Jugendamt verbleiben. Die ev. Bildungsstätte bietet bereits seit mehreren Jahren Qualifizierungskurse für Tagesmütter und –väter an , wodurch schon ein direkter Kontakt zu zahlreichen interessierten Eltern und bereits ausgebildeten Tagespflegerpersonen besteht.

Als drittes Teilprojekt möchte die Stadt ein Familien- und Kinderservicebüro einrichten, wo neben individuellen Informations- und Beratungsgesprächen für Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind suchen, auch flexible Betreuungsangebote wie Sonderöffnungszeiten in Kindergärten oder Ferienbetreuung für Schulkinder entwickelt werden sollen. Von hier aus soll auch die speziell auf die Zielgruppen ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit gesteuert werden.

Das Landesprogramm soll insgesamt dazu beitragen, das Betreuungsangebot für Kinder zu verbessern und Familien in ihrem Alltag zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt Niedersachsen bis zum Jahr 2010 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Der Mammutanteil von 80 Millionen Euro soll nach den Vorstellungen des Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit vor allem in den flächendeckenden Betreuungsausbau für die unter Dreijährigen fließen, um sie durch qualifizierte Betreuung frühzeitig zu fördern. Die übrigen 20 Millionen Euro sind für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule vorgesehen. Der Landkreis Uelzen wird in diesem Jahr voraussichtlich eine Fördersumme von 207.000 Euro erhalten.