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Projekt "LandZukunft": Aufbruchstimmung trotz Jury-Entscheidung (26.03.2012)

Die Jury hat entschieden: Die Landkreise Birkenfeld, Dithmarschen, Holzminden und Uckermark sind die vier Gewinner des Wettbewerbs LandZukunft. Der Landkreis Uelzen ist leider nicht dabei. Dennoch herrscht Aufbruchstimmung. Landrat Dr. Blume ist zuversichtlich, dass der Prozess weitergeht. "Die Unternehmen und die anderen Akteure haben für den Wettbewerb "LandZukunft" tolle Ideen entwickelt, um dem demografischen Wandel im Landkreis Uelzen zu begegnen, sie haben sich neu vernetzt, Kontakte geknüpft und wollen konkrete Projekte umsetzen. Das wird nun ohne die Fördermittel aus Berlin schwieriger aber nicht unmöglich."

Der Wettbewerb "LandZukunft" war im Sommer 2011 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gestartet worden. Er soll anhand von vier Modellregionen zeigen, wie man den Problemen im ländlichen Raum mit unternehmerischem Engagement begegnen kann. 17 Landkreise konnten sich bewerben. Dazu gehörten aus Niedersachsen die Landkreise Holzminden, Nienburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen. Marlis Kämpfer, Leiterin der Wirtschaftsförderung Uelzen aktiv, hat enge Kontakte zu den benachbarten Mitbewerbern. "Ich bin mir sicher, dass wir auch über die Kreisgrenzen hinweg interessante LandZukunft-Projekte realiseren können - da, wo es passt!"

In mehreren Veranstaltungen haben mehr als hundertfünfzig Menschen aus Unternehmen, Verbänden und Institutionen Ideen zusammengearbeitet, um den Wettbewerbsbeitrag zu entwickeln.

 Unter dem Motto: "Uelzen ueberzeugt: (Fach)Kompetenzen bündeln - (Fach)Kräfte akivieren" sind aus vielen Projektideen fünf Projekte herausgefiltert worden, die als erstes realisiert werden sollen.

"Alena", die Agentur für ländliche Entwicklung und Nachhaltigkeit, soll eine Kommunikationsplattform für alle regionalen Akteure und Bürger sein. Sie soll ein Brutkasten für verlorene und für neu zu erschließende wirtschaftliche, kulturelle und soziale Potenziale sein, eine Ideenschmiede und Kooperationsagentur. Das Projekt wurde vom Verein Ökoregio in Kooperation mit IDA entwickelt und wird u. a unterstützt von der Arbeitgeberinitiative "Arbeiten und leben in Uelzen", Ostfalia und Leuphana,der Bertelsmannstiftung und der IHK.

Eine "Servicestelle "Kümmerer" für Fachkräfte" soll bei der Wirtschaftsförderung Uelzen aktiv angesiedelt werden. Den auswärtigen Fachkräften soll die Entscheidung für "Arbeiten und Leben im Landkreis Uelzen" schmackhaft gemacht werden. In enger Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern, die sich in der gleichnamigen Initiative zusammengefunden haben, soll auf auswärtige Fachkräfte aktiv zugegangen werden, das Image des Standortes verbessert werden und z. B. bei Behördengängen und Wohnungssuche unterstützt werden. Auch an die Partner und Kinder der Fachkräfte  als wichtige Mitentscheider wird dabei gedacht. Hierzu passt ein Angebot der Volkshochschule für Neubürger in der Region, das nach Ostern starten wird und im Rahmen des Wettbewerbs entwickelt wurde.

 "Wie und wo finde ich meinen Traumberuf?" lautet der Titel der geplanten Internet-Plattform für (Ausbildungs-)Berufe im Landkreis Uelzen. Anstatt mühsam Fachkräfte von außerhalb anzuwerben, soll die Plattform dazu dienen, dass die Landkreisbewohner die Vielfalt der hiesigen Unternehmen und Arbeitsmöglichkeiten kennenlernen und vielleicht sogar Auspendler wieder im nahen Umfeld eine interessante Beschäftigung finden. Schülern soll das Angebot dazu verhelfen, einen Ausbildungsplatz, der ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht, möglichst in einem hiesigen Unternehmen zu finden. Durch Unternehmensporträts lernen auch auswärtige Fachkräfte, zum Beispiel Studierende der Leuphana aus Lüneburg, die Vielfalt der hiesigen Arbeitgeber kennen. Dien Plattform soll die Social Media-Dienste nutzen, Chats erlauben und Online-Schnellbewerbungen ermöglichen. Daneben soll eine geschlossene Community für Firmen und Schulen eingerichtet werden, in der es um Praktikumsplätze, Projektarbeiten, Betriebsführungen und Praxisorientierung von Studiengängen geht. Die Kreisvolkshochschule, die berufsbildenden Schulen, die Arbeitgeberinitiative, der Arbeitskreis Schule Wirtschaft, die Agentur für Arbeit, die Ostfalia und ein EDV-Systemhaus stehen hinter diesem Projekt.

"Zukunftsorientierte Wasser- und Landnutzung", ein Projekt des Bauernverbandes Nordostniedersachsen u. a. mit der Ostfalia, Verarbeitern, Landtechnikunternehmen und der Landwirtschaftskammer, will durch Präzisionslandwirtschaft und umweltverträglichen Energiepflanzenbau den bedeutenden Wirtschaftsfaktor Landwirtschaft im Landkreis Uelzen stärken, die Grundwasserressourcen schonen und nachhaltige ökologische Bewirtschaftungsformen verstärken. Insbesondere durch eine deutlich verfeinerte GPS-Technik mit einer Arbeitsgenauigkeit von unter drei Zentimetern soll eine präzise Steuerung ermöglicht werden.

 "Entschleunigt wohnen" in Uelzen soll die Vorteile des Lebens in einer kleinen Stadt mit den vorhandenen guten Schienenverbindungen in die Metropolen verbinden. Zielgruppen sind Landkreisbewohner und Einpendler, die auf der Suche nach neuen Wohnformen sind, neu in den Landkreis ziehende Fachkräfte und Berufseinsteiger. Ein komfortables, ggfs. autofreies Lebensumfeld in der Nähe von naturgebundenen Freizeitaktivitäten und in Arbeitsplatznähe soll die Attraktivität des Standorts erhöhen. Für die Zielgruppe soll ein Wettbewerb der Konzepte mit anschließender Machbarkeitsstudie gestartet werden. Stadt und Landkreis Uelzen sowie die gwk Uelzen GmbH wollen dieses Projekt vorantreiben.

Am 26.4.2012 findet im Rathaus eine große öffentliche Veranstaltung zum Thema "LandZukunft" statt, bei der die Projekte vorgestellt werden und weitere Mitstreiter und Projekte gesucht werden.