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Schulung zum Thema Mundhygiene erstmals für Pfleger psychisch Erkrankter (16.04.2012)

Erstmals haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Uelzen/Lüchow-Dannenberg im Rahmen eines zahnmedizinischen Vorsorgeprojektes auch Pflegerinnen und Pfleger psychisch erkrankter Menschen geschult. „Mit unserem Besuch im Wohn- und Pflegeheim ,Haus Hoheneck’ in Ebstorf haben wir in diesem Zusammenhang echtes Neuland beschritten, da hier neben pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren auch psychisch Erkrankte nahezu jeden Alters betreut werden“, erklärt dazu Karin Subke von der Heimaufsicht des Gesundheitsamtes. Bisher habe man sich im Rahmen entsprechender Schulungen zum Thema „Mundhygiene und Zahnpflege“ auf Seniorenheime beschränkt.

Einrichtungsleiter Wilfried Kübeck (v.l.), Pflegedienstleiterin Sylvia Bosse, Wohnbereichsleiterin Daniela Reske, Karin Subke von der Heimaufsicht des Landkreises sowie Dr. Detlev Preuß freuen sich über das neue AngebotSeitdem das Gesundheitsamt das Projekt vor drei Jahren initiiert hat, wurden in etwa der Hälfte aller Senioreneinrichtungen im Landkreis Uelzen solch praxisorientierte Schulungen für Pflegekräfte durchgeführt. Äußerst erfolgreich, wie Dr. Detlev Preuß vom zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes hervorhebt: „Unsere Aktion hat nicht nur in der Fachpresse bundesweit Beachtung gefunden, inzwischen haben sich Heimaufsichten anderer Landkreise persönlich ein Bild von der Schulung gemacht, um sie künftig vielleicht selbst anzubieten.“

Angesichts der positiven Erfahrungen und des großen Interesses seitens der Einrichtungen werden die Infoveranstaltungen seit 2011 auch in Einrichtungen des Landkreises Lüchow-Dannenberg durchgeführt. Und nicht nur das. Neben der Schulung des Pflegepersonals werden neuerdings die Bewohner der Pflegeheime vor Ort zahnmedizinisch untersucht.
 
Für Sylvia Bosse, Pflegedienstleiterin im Haus Hoheneck, ein weiterer wichtiger Schritt zum Wohle der Bewohner. Auch die Schulung hält sie für äußerst sinnvoll: „Die Beratung und die Infos in Bezug auf die Mund- und Zahnprothesenpflege unserer Heimbewohner ist eine sehr gute Sache, damit entsprechende Erkrankungen nach Möglichkeit erst gar nicht auftreten.“ Erfahrungsgemäß würden nicht wenige der rund 80 Bewohner dem Thema Zahnpflege und Mundhygiene in der alltäglichen Pflege eher ablehnend gegenüberstehen. Deshalb sei sie vor allem auch für die Argumentationshilfen, die durch die Schulungen vermittelt würden, sehr dankbar, so die Pflegedienstleiterin.

Gemeinsam mit rund 20 Kolleginnen und Kollegen hatte sie zuvor dem Vortrag von Dr. Detlev Preuß gelauscht, in dem der Mediziner den Pflegekräften nicht nur allgemeine Tipps zum Thema vermittelte, sondern den Einsatz entsprechender Pflege-Utensilien wie zum Beispiel Spezial-Zahnbürsten auch ganz praktisch demonstrieren konnte. „Ziel unseres Besuches ist es, dass die Pflegekräfte erkennen, welche Maßnahmen möglich sind und welche Hilfsmittel bei bestimmten Erkrankungen im Mundraum oder bei motorischen Einschränkungen der Betroffenen eingesetzt werden können“, so Dr. Preuß.

Im Anschluss an die Schulung konnten übrigens alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines gemeinsamen Wissenstests unter Beweis stellen, dass sie dem Vortrag des Zahnmediziners aufmerksam gelauscht hatten. Sollten die Pflegekräfte dabei genügend Punkte gesammelt haben, gibt`s in den nächsten Tagen auch ein entsprechendes Zertifikat.