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Kontextcheck - Kommunale Prävention und Gesundheitsförderung strategisch gestalten

Im Setting Kommune können eine Vielzahl sozialer Gruppen wie zum Beispiel Kinder und Jugendliche, sozioökonomisch Benachteiligte oder ältere Menschen erreicht werden. Es gibt bereits viele gute Projekte und Angebote im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung, die genau dort ansetzen, wo Bürger*innen und Bewohner*innen leben, arbeiten, aufwachsen und älter werden.

Nicht immer ist es jedoch leicht, einen Überblick über bestehende Strukturen, Angebote und Projekte zu erhalten und die Wünsche der Bevölkerung in die Planung einzubeziehen. Für eine gelingende kommunale Gesundheitsförderung müssen jedoch alle Akteur*innen an einem Strang ziehen und nach Möglichkeit in interdisziplinären Netzwerken zusammenarbeiten.

Im Projekt Kontextcheck begleitete die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Nds. e. V. in Kooperation mit der Mobil Krankenkasse Kommunen dabei, ihre kommunale Gesundheitsförderung als kontinuierlichen strategischen Prozess zu etablieren und bedarfs- und bedürfnisorientiert auszurichten.

Die Analyse der strategischen Ausrichtung in den Kommunen erfolgte anhand eines Leitfadens, der während der Pilotphase des Projekts entwickelt und erprobt wurde (2016-2018). Im Leitfaden werden fünf Arbeitsschritte bzw. Prozessphasen der Analyse (Abbildung 1) beschrieben, die den Kommunen als Hilfestellung für die strategische Ausrichtung und Schwerpunktsetzung ihrer kommunalen Arbeit dienen sollen.

Der Ablauf und die Reihenfolge der einzelnen Phasen sind dabei variabel, die Übergänge können sich fließend gestalten und gesammelte Erkenntnisse einer Phase können auch „rückwirkend“ eine Anpassung einer vorherigen Phase bewirken.

Der Landkreis Uelzen wurde beim Prozess der strategischen kommunalen Ausrichtung mit dem Schwerpunkt Kindergesundheit unterstützt. Im September 2019 startete das Projekt nach personellen Umstrukturierungen in der Landkreisverwaltung mit dem Fokus Kinder und Jugendgesundheit mit einer verwaltungsinternen Auftaktveranstaltung. Ausschlaggebend für den Fokus war, dass zum Beispiel durch die Gesundheitsregion Landkreis Uelzen die Thematik bisher nicht bearbeitet wurde und hier ein ergänzender Schwerpunkt gesetzt werden sollte. Mit den Ergebnissen des Auftakts wurde ein Antrag im Rahmen der ► GKV-Strukturförderung gestellt und bewilligt. Bedingt durch Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie sowie personelle Engpässe wurde der fachbereichsübergreifende Kreis der Teilnehmenden aus der Auftaktveranstaltung nicht für eine kontinuierliche AG-Arbeit, sondern für zentrale Priorisierungen oder (Zwischen-)Ergebnisvorstellungen punktuell eingebunden. Die kontinuierliche Arbeit erfolgte in kleiner Runde durch Zusammenwirken innerhalb des Gesundheitsamtes und im Rahmen einer Masterarbeit.

Ein Abschlussbericht stellt die Ergebnisse und Erfahrungen, die mit Kontextcheck im Landkreis Uelzen gemacht wurden, zusammen. Da sich die einzelnen Prozessphasen (siehe Abbildung 1) untereinander bedingen, ist eine klare Abgrenzung der Übergänge von einer Phase zur nächsten im Grunde nicht möglich. Somit lassen sich die einzelnen Schritte in der Praxis auch nicht nacheinander „abarbeiten“, Änderungen im Prozessverlauf können jederzeit in vorherige Phasen mit einfließen. 

Im Fokus der Analyse stand das Thema psychische Gesundheit und Gesundheitskompetenz von Kindern und ihren Familien im Landkreis Uelzen und wie sich diese stärken lassen. Obwohl der Landkreis Uelzen hinsichtlich der Altersstruktur von einem hohen Durchschnittsalter geprägt ist, lassen sich leicht positive Tendenzen bei den Geburtenraten erkennen. Die Gruppe der Kinder von 0 bis 10 Jahren erfordert daher besonderen Fokus bzw. Maßnahmen sollten möglichst frühzeitig diese Altersgruppen mitbedenken.

Aus der Zusammenstellung der Daten und den Ergebnissen lassen sich folgende Handlungsbedarfe und -empfehlungen ableiten:

► Ausbau und Transparenz der Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort für Kinder und ihre Familien

► Sensibilisierung pädagogischer Fachkräfte in Kitas und Schulen für psychische Auffälligkeiten

► Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen zur Rolle von Bewegung, Ernährung und Medienkonsum

► Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung

► Auswirkungen des Fachkräftemangels im Bereich psychische Gesundheit und Geburtshilfe abmildern

Auf Grundlage der Ergebnisse des ► Abschlussberichts Kontextcheck entwickelt die Gesundheitsregion adäquate Maßnahmen um Problemlagen im Landkreis entgegenzuwirken, wie z. B. die ► Mental Health Scouts.

Projektlaufzeit

September 2019 - Dezember 2022

Kontakt

Gesundheitsamt des Landkreis Uelzen
Britta Ginkowski, M. Sc.
Auf dem Rahlande 15
29525 Uelzen
Tel. 0581/ 82-3028
gesundheitsregion@landkreis-uelzen.de

Förderer und Kooperationspartner