Der Landkreis Uelzen will am Standort der BBS II (Georgsanstalt) in Uelzen in den kommenden Jahren umfangreiche Um- und Erweiterungsbauten durchführen. Damit wird der Standort modernisiert und an moderne Unterrichtsformen angepasst. Mit dem symbolischen „Ersten Spatenstich“ erfolgte heute offiziell die Eröffnung der Baustelle an der Esterholzer Straße.
Landrat Dr. Heiko Blume würdigte den geplanten Neubau im Rahmen des kleinen Festaktes als weiteren ganz wichtigen Schritt, um die Bildungslandschaft im Landkreis Uelzen fit für zukünftige Herausforderungen zu machen. „Es geht darum, unsere Bildungsregion möglichst attraktiv für Schülerinnen und Schüler, aber ebenso auch für Lehrkräfte aufzustellen. Dabei müssen und wollen wir nicht nur modernste technische Möglichkeiten nutzen, sondern auch heutige unterrichtsmethodische Ansätze und Praktiken berücksichtigen.“
Zur Vorbereitung der nun bevorstehenden Baumaßnahme war bereits im Sommer 2022 ein Gebäude aus dem Jahre 1959 abgerissen worden.
An gleicher Stelle entsteht nun ein Neubau. Dieser wird in moderner hybrider Bauweise mit sichtbarer Haustechnik als Anbau an das Bestandsgebäude errichtet. Der Neubau verfügt neben dem Erdgeschoss über drei weitere Vollgeschosse mit einer Gesamthöhe von 16,50 Metern.
Auf einer Nutzfläche von rund 3.700 Quadratmetern werden insgesamt 20 allgemeine Unterrichtsräume sowie Fachpraxisräume für die Bereiche Kunst und Bewegung, Pflege und Hauswirtschaft bereitgestellt.
Das erste Obergeschoss beheimatet eine moderne Lehrküche sowie einen Speiseraum, in denen zeitgleich bis zu sechs Schülergruppen praktisch unterrichtet werden können. Die offenen Lernlandschaften in jeder Etage bieten optimale Bedingungen für eine moderne Gestaltung des Unterrichts. Neben der Förderung des selbstorientierten Lernens steht auch der nötige Raum zur Verfügung, um auf die Stärken und die Schwächen der Schülerinnen und Schüler individuell eingehen zu können.
Unmittelbar nach dem „Ersten Spatenstich“ beginnen die Arbeiten zur Errichtung des Rohbaus. Auf der 1.300 Quadratmeter großen Bodenplatte werden in den kommenden Monaten 5.000 Quadratmeter Stahlbetondecken, etwa 2.000 Quadratmeter Stahlbetonwände und rund 1.000 Quadratmeter Holzrahmenbauwände verbaut.
Die Bauzeit für das von der „Planschmiede / 2KS“ aus Hankensbüttel geplante Gebäude wird etwa 18 Monate betragen, so dass zum Jahresende 2025 mit einer Inbetriebnahme gerechnet werden kann. Im Anschluss erfolgt dann die Sanierung des Bestandsgebäudes, die sich voraussichtlich über knapp ein Jahr erstrecken wird.
Anschließend ist beabsichtigt, die Außenstandorte der BBS II in der ehemaligen Pestalozzi-Schule am Emsberg und in der Hermann-Löns-Grundschule aufzugeben, um sie am Standort Esterholzer Straße zusammenzuführen. Gleichzeitig ist die BBS II dann baulich vorbereitet, um ein Teil des geplanten BBS-Campus Uelzen zu werden.
Der traditionsreiche Standort der Georgsanstalt in Ebstorf bleibt auch in Zukunft eigenständig. Hier sind weiterhin die Fachoberschulen für Land- und Forstwirtschaft, die Berufsschule für Landwirtschaft sowie die Fachschule für Agrarwirtschaft beheimatet.
Der Landkreis Uelzen investiert in die baulichen Um- und Erweiterungsmaßnahmen an der Esterholzer Straße rund 17 Millionen Euro, weitere 1,2 Millionen Euro werden für die Ausstattung der Räume bereitgestellt.
Über die BBS II Georgsanstalt:
Die Berufsbildende Schule II (Georgsanstalt) ist eine der führenden Schulen zur Ausbildung in agrarwirtschaftlichen Berufen und Berufen des Dienstes am Menschen und blickt auf eine lange Tradition zurück. Im April 1957 erfolgte die Schlüsselübergabe für die erste Kreisberufsschule an der Esterholzer Straße. Heute werden an der Schule 956 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Neben der Schulform der Berufseinstiegschule und der Berufsfachschule Pflegeassistenz ist die Georgsanstalt auch Standort für die Berufsschulen Gartenbau, Landwirtschaft und Hauswirtschaft sowie die Fachoberschulen Gesundheit, Sozialpädagogik, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Insgesamt unterrichten 70 Lehrkräfte an den verschiedenen Standorten, dazu kommen noch zwölf Personen als nichtlehrendes Personal.