ALLRIS - Auszug

30.03.2017 - 6 Abfallbilanz 2016

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Verlaufsprotokoll

Herr Goerge stellt die Abfallbilanz 2016 vor und weist kurz darauf hin, dass die an der Vorlage VO2017/097 als Anlage befindliche Tabelle noch einmal überarbeitet worden sei und sich daher geringfügige Abweichungen ergeben. Die überarbeitete Version wird als Anlage zum Protokoll zur Verfügung gestellt.

Die Gesamtabfallmenge im Landkreis Uelzen beträgt 79.755 t und hat sich gegenüber dem Vorjahr 6,3% erhöht (Menge 2015: 75.023 t). Die Erhöhung ist vor allem auf eine gestiegene Annahme von mineralischen Abfälle auf der Deponie Borg aufgrund erhöhter Bautätigkeiten im Landkreis  zurückzuführen (+ 2.695 t).

Auch im Altpapierbereich hat sich die Menge um 1.367 t erhöht. Die Hausmüllmenge ist auf 183 kg/E*a zurückgegangen. Der Landkreis Uelzen liegt damit aber immer noch deutlich über dem Landesdurchschnitt von 155 kg/E*a. Bei den Bioabfällen aus der kommunalen Sammlung liegt das Aufkommen nahezu unverändert bei  130 kg/E*a und damit unter dem Landesdurchschnitt von 159 kg/E*a.

KTA Hallier fragt nach den errechneten Durchschnittswerten (kg/Einwohner). Herr Peters erläutert, dass die Durchschnittswerte über die Einwohnerzahl zum 31.12.2015 ermittelt worden seien. KTA Dr. Janßen fragt nach dem Zusammenhang zwischen Restmüll- und Bioabfallaufkommen. Herr Goerge antwortet, dass anhand der Zahlen noch von einem deutlichen Organikpotential im Restmüll auszugehen sei, der in den Bioabfall gehöre (z.B. Speisereste).

Herr Goerge weist auf die erfreuliche Entwicklung der gesammelten Elektroschrottmengen hin. Die Gesamtmenge ist auf 766 t (Vorjahr: 599 t) gestiegen. Außerdem sei auch jetzt schon absehbar, dass seit Eröffnung des Wertstoffhofs Oldenstadt die Mengen in 2017 noch einmal deutlich höher ausfallen werden. Die Abgabe von Altmetallen sei hingegen stark eingebrochen, was nicht zuletzt auch auf die schlechte Weltmarktsituation zurückzuführen sei.

Herr Goerge erklärt weiter, dass aus einer Inputmenge von rd. 14.000 t Bioabfall und Grünschnitt in der Bioabfall- und Kompostierungsanlage Borg insgesamt 6.000 t Kompost in 2016 produziert worden seien.

Zu den Abfallbehälterbeständen führt Herr Goerge aus, dass diese ebenfalls leicht angestiegen seien. Der Anstieg habe aber überwiegend im Bereich der kleinen 40 l Behälter stattgefunden und sei vor allem auf die Gebührenanpassung zum 01.01.2016 und die Überprüfung des Behälterbestands im Rahmen der Einführung Identsystem zurückzuführen. Im Bereich der Bioabfallbehälter sei ebenfalls ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen.

KTA Beecken erkundigt sich nach der Einführung einer gelben Tonne im Landkreis wie es z.B. auch im LK Nienburg der Fall sei. Herr Goerge erläutert, dass hierfür die Dualen Systembetreiber zuständig seien. Der AWB besitze da wenig Einflussmöglichkeiten. Eine Einführung sei nicht realistisch, die Einsammlung erfolge nun mal über das vorgegebene, kostengünstigere Sacksystem. Herr Peters ergänzt die Ausführung mit der Historie: bei Einführung der Gelben Säcke bzw. des Grünen Punkts (im Jahre 1993) wurde damals seitens des Landkreises Uelzen zumindest die 14-tägige Abholung der gelben Säcke erreicht,  Standart des DSD sei damals die 4 wöchentliche Abfuhr gewesen. Ein Druckmittel dafür existiere allerdings nicht.

KTA Beecken wird nochmal im LK Nienburg nachfragen, warum dort eine gelbe Tonne aufgestellt wurde.

Anmerkung der Protokollführung nach Recherche: Im Landkreis Nienburg handelt es sich um eine sogenannte Wertstofftonne, die dort nach Abstimmung mit dem Systembetreiber vom örE eingeführt worden ist. In diese Wertstofftonnen gehört nicht nur der Abfall des gelben Sacks sondern auch zusätzliche Wertstoffe, die nicht vom dualen System erfasst werden wie z.B. Elektrogeräte, Glas, Metalle. Die Tonne wurde vom örE eingeführt und nicht vom dualen System. In vielen Ballungsräumen wie Hamburg, Berlin etc. existieren derartige Wertstofftonnen. Die Erfahrungen und insbesondere die Wirtschaftlichkeit einer derartigen zusätzlichen Entsorgung - nämlich Wertstoffe aus dem Restmüll zu separieren -  sind durchwachsen. Bei Flächenkreisen ohne große Ballungsgebiete wird eher davon abgeraten.

KTA Hüdepohl ergänzt, dass die Einführung einer gelben Tonne im Stadtgebiet sicherlich auf großes Interesse stoßen würde, wenn man an die Verschmutzung durch die Säcke denke. In diesem Zusammenhang weist KTA Dr. Janßen auch nochmal auf die schlechte Sackqualität hin. Auch dies liege, so Herr Goerge, in der Verantwortung der Dualen Systembetreiber, die vor dem Hintergrund der Umsetzung einer kostengünstigen Sammlung auch mit der Herabsetzung von Qualitätsstandards für die Säcke Kosten einsparen möchten. Herr Peters ergänzt, dass das System nicht gut sei, aber so akzeptiert werden müsse.

KTA Hyfing möchte wissen, warum die Sackqualität in Lüneburg besser sei. Herr Goerge antwortet, dass dies in Abstimmungserklärungen mit dem Auftragnehmer festgelegt sei – im Landkreis Uelzen sei dies derzeit die Firma Melosch – und es aufgrund der zehn verschiedenen Systembetreiber durchaus Unterschiede bei den Qualitäten geben könne.

Herr Hyfing  erkundigt sich nach der Häufigkeit der Sperrmüllsystemabfuhr und wodurch der einmal jährliche Zyklus bedingt sei (im Vergleich zum LK Lüneburg, wo sechsmal jährlich der Sperrmüll abgeholt werde). Herr Peters erläutert, dass es ursprünglich eine viermal jährliche Abholung des Sperrmülls gab. Aus Gebührengerechtigkeitsgründen und wegen der dauerhaft  zu starken Verschmutzungen im Straßenbereich schlug daher in den späten 90er die Verwaltung vor, auf eine Abrufabfuhr umzustellen. Diese sei dann auch eingeführt worden und aus Verwaltungssicht zufriedenstellend angelaufen. Anfang 2000 wurde das System jedoch auf Wunsch der Politik erneut geändert und eine einmal jährlich stattfindende Abfuhr pro Jahr und Haushalt ergänzend zur Abrufabholung eingeführt. Herr Goerge ergänzt noch, dass neben der Verschmutzung und der Gebührengerechtigkeit bei der Systemabfuhr vor allem auch die Beraubung von werthaltigem Material problematisch sei. Herr Peters stellt in Aussicht, dass voraussichtlich noch in dieser Wahlperiode ein entsprechender Vorschlag auf Einstellung der Systemsperrmüllabfuhr seitens der Verwaltung in die Kreistagsgremien eingebracht werde und aus genannten Gründen zur reinen Abholung auf Abruf zurückzukehren.

KTA Hyfing fragt noch nach, ob die reine Abholung auf Abruf zu einer Steigerung des Wildmüllaufkommens in der Landschaft geführt habe. Herr Peters verweist darauf, dass dieses während der Zeit auch geprüft worden sei und keine merklichen Änderungen feststellbar gewesen seien. Herr Joseph erklärt noch, dass es bei der Systemabholung diverse Plätze in der Landschaft gäbe, die von „Beraubern“ genutzt werden, um die vorab gesammelten Abfälle umzuschlagen, auszusortieren und erhebliche Mengen dadurch übrig blieben.

Abschließend stellt Herr Peters noch Herrn Harnisch vor. Herr Harnisch ist der neue Abfall- und Kundenberater im AWB und hat am 01.03.2017 als Nachfolger von Herrn König seine Arbeit aufgenommen.

 

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen