ALLRIS - Auszug

30.03.2017 - 8 Bericht der Verwaltung über wichtige Angelegenh...

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Verlaufsprotokoll

Herr Goerge berichtet kurz zum Stand Identsystem, dass voraussichtlich Ende April 2017 die Umrüstungen und Tonnenänderungen soweit abgeschlossen sein werden. Daran schließe sich dann die Testphase einschließlich Behälterkontrolle durch die Müllwerker ab Mai an. Während der Testphase werden alle Tonnen geleert, erst im Echtbetrieb nach Abschluss der Testphase werden nicht verchipte Tonnen auch nicht geleert.

Frau Harms berichtet, wie in der letzten Sitzung auf Nachfrage von KTA Widdecke angekündigt, über die abschließende Prüfung einer möglichen Kooperation mit der NaWaRo Biogasanlage, Rosche, des Betreibers Bigaro. Die Firma Atus, Hamburg, wurde als externer Berater eingeschaltet, die Möglichkeit einer Kooperation zu prüfen und ist abschließend zu dem Ergebnis gekommen, dass es folgende Gesichtspunkte gebe, die einer Kooperation entgegenstehen:

-          Die Maßnahme könnte als Anlagenänderung aufgefasst werden, weshalb dann nicht mehr das EEG 2009/EEG 2012 sondern das ungünstigere EEG 2017 zur Anwendung komme

-          Sofern ein weiterer Gasstrom zur Auslastung des BHKW 2 angeschlossen werde, würde die Flexprämie entfallen (rund 26 Tsd. Euro im Jahr), die der AWB ab 2017 erhält

-          In der Bioabfallanlage werden ausschließlich Bioabfälle verarbeitet. Ein aus NawaRo-Anlagen stammender Gasstrom könnte negativ gesehen werden und zu einem Imageschaden führen

-          Der Umweltgutachter, der einmal jährlich das Hybrid BHKW des AWB prüfen muss, hat von einer Kooperation abgeraten, da aus seiner Sicht keine (wirtschaftlichen) Vorteile für den AWB entstünden

Herr Joseph ergänzt, dass auch die anlagentechnischen Voraussetzungen problematisch sein können, wie z.B. der Betriebsdruck in der Gesamtanlage, der häufig zu Problemen und Fehlermeldung führt.

KTA Jansen  fragt nach dem Umgang mit Überschussgas. Frau Harms erläutert, dass u.a. Gasspeicher mit integriert seien, über die Spitzenlasten abgefahren werden können und dadurch eine flexible Fahrweise möglich sei. KTA Hyfing ergänzt, dass die AnlagenauslasAnlagenauslastung bei NaWaRo Anlagen darüber hinaus durch verschiedene Parameter steuerbar sei. Silomais sei lagerfähig, der Maisanbau an sich steuerbar.

Herr Peters merkt noch an, dass nach derzeitigem Stand eine Zusammenarbeit keinen Mehrwert habe und dass diese Thematik gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Bigaro und seinem Berater abschließend erörtert worden sei.

Als weiterer Bericht der Verwaltung nimmt Frau Harms Bezug auf die Berichterstattung der Allgemeinen Zeitung zum Ausbringen von verunreinigtem Kompost auf eine landwirtschaftliche Fläche im Bereich Steddorf, Bienenbüttel. Vorweg zu nehmen sei dabei, dass es sich bei dem ausgebrachten Material nicht um gütegesiegelten Kompost wie er in Borg produziert werde, handele.

Ein Landwirt aus Steddorf hatte angeblich gütegesiegelten Kompost von der Firma Lünerecycling aus Melbeck erhalten. Diese Firma entsorgt als Dienstleister für diverse Landkreise und Kompostierungsanlagenbetreiber das im Rahmen der Kompostproduktion entstehende Abfallgemisch Siebüberlauf. Bei diesem Abfall handelt es sich um ein Gemisch aus Holz, Folien, Metallen, Steinen, Restkompostmaterial, das die Firma Lünerecycling durch Absieben in die verschiedenen Materialströme aufteilt und entsprechend entsorgt.

Der AWB hat im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung mit der Firma Lünerecycling ebenfalls einen Vertrag über die Entsorgung von 2.500 t Siebüberläufe aus der Kompostierungsanlage Borg abgeschlossen. Die vorgelegten Unterlagen waren nicht zu beanstanden. Bis zur abschließenden Klärung der Vorkommnisse hat der AWB vorsorglich weitere Abholungen von Siebüberläufen aus Borg durch die Lünerecycling gestoppt. Die Bundesgütegemeinschaft Kompost wurde vom AWB informiert, die untere Abfallbehörde und auch das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg sind federführend für die Überwachung und Aufklärung der Vorkommnisse zuständig.

Herr Josph ergänzt noch, dass das von der Lünerecycling für die Aufbereitung und Entsorgung vorgesehene Verfahren für die Aufsplittung der Siebüberläufe in die verschiedenen Stoffströme durchaus sinnvoll sei und die Firma bei einem persönlichen Besuch vor Ort einen guten Eindruck hinterlassen habe.

Herr Goerge berichtet noch, dass auf dem Wertstoffhof Oldenstadt seit Ende Februar ein kontinuierlicher Anstieg der Abfallanlieferungen und -mengen  - jahreszeitlich bedingt insbesondere beim Grünabfall – zu verzeichnen sei. Anlieferungszahlen von 60 bis 100 Anlieferungen am Tag seien häufig. Von weiteren Steigerungen sei auszugehen.

In diesem Zusammenhang fragt KTA Beeken nach, inwieweit auch Grünschnittsammlungen in den Samt- und Einheitsgemeinden an festen Terminen geplant seien. Herr Goerge antwortet, dass derzeit nichts geplant sei, er diesen Wunsch aber mitnehme und prüfe inwieweit eine entsprechende Lösung dazu gefunden werden könne.

KTA Ziplys berichtet, dass mehrere Anfragen bezüglich der relativ hohen Müllgebühren im Landkreis Uelzen im Vergleich zu Nachbarlandkreisen an ihn herangetragen worden seien und fragt nach, ob es Vergleiche dazu gebe. Herr Goerge antwortet, dass es Vergleiche auf Grundlage eines Musterhaushaltes gebe. Eine entsprechende Auswertung werde im Rahmen der nächsten Sitzung vorgelegt.

Außerdem berichtet Herr Ziplys von einer Beschwerde, dass die Annahme von großen Mengen Elektroschrott abgewiesen worden sei. Frau Harms antwortet, dass in der Regel auch große Mengen an Elektroschrott angenommen werden, sofern diese nicht die Kapazitäten auf dem Wertstoffhof bzw. im Entsorgungszentrum Borg übersteigen oder aber regelmäßig beim gewerblichen Erzeuger große Mengen anfallen, die er selber über das bestehende System EAR gemäß Elektroaltgerätegesetz entsorgen müsse. Herr Peters ergänzt, dass nur „Berauber“ abgewiesen werden, also bereits bekannte Anlieferer, die die gesammelten Mengen berauben unter dem Vorwand, Geräte abgeben zu wollen. Herr Joseph weist in diesem Zusammenhang auch nochmal darauf hin, dass auch große Mengen bereits beraubter Geräte abgelehnt werden, da der AWB bei Weitergabe die Verantwortung dafür trage, warum die werthaltigen Teile fehlen.

Abschließend regt KTA Beeken noch an, sich einmal das Entsorgungszentrum Borg und den Wertstoffhof Oldenstadt anzusehen. Herr Goerge stellt in Aussicht, dass die nächste Betriebsausschusssitzung im Entsorgungszentrum Borg stattfinden solle und dann auch eine Führung über die Anlage erfolge ..