ARTIE ist ein regionales Netzwerk für Technologie, Innovation und Entwicklung, das im Kern von zehn Landkreisen im Amtsbezirk Lüneburg getragen wird. In seinem Auftrag führt das Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW) einen Wissens- und Technologietransfer (WTT) für Unternehmen im Amtsbezirk durch. Allein im Jahr 2020 wurden im Landkreis Uelzen 32 solcher Gespräche inkl. Beratungen durchgeführt. Darüber hinaus initiiert und realisiert ARTIE Projekte, aktuell z. B. zum Thema Wasserstoff.
Die bisherige Struktur beruht darauf, dass ein Landkreis (Osterholz) die Koordination übernommen hat. Dazu gehören Antragstellung für Fördermittel, deren Abrechnung sowie die Vergabe von Aufträgen (i. d. R. europaweite Ausschreibung). Um für eine faire Lastenverteilung zu sorgen und eine langfristige Perspektive entwickeln zu können, wird eine neue Struktur benötigt. Eine Arbeitsgruppe hat dazu einen Vorschlag unterbreitet.
Um eine gemeinsam Grundlage für eine professionelle Innovationsförderung in Nordostniedersachsen zu schaffen, soll eine gemeinsame Gesellschaft gegründet werden. Die GmbH würde mit Ihrer Geschäftsführung das Dach bilden, unterhalb dessen können verschiedene Projekte angesiedelt werden. Langfristig soll die bestehende Kooperation ausgeweitet werden, um kreisübergreifend innovative Ansätze aufgreifen zu können und als Projektträger im Rahmen von gemeinschaftlichen Projekten umzusetzen.
Bisher haben alle Partner - unabhängig von Wirtschaftskraft und Größe bzw. Einwohner - gleich viel pro Jahr für die Leistungen im WTT (30.500 €) und der Wasserstoffwirtschaft (16.000 €) bezahlt. Nunmehr soll der folgende Finanzierungsschlüssel für die Lastenverteilung dienen. Als entscheidende Faktoren wurden die Einwohnerzahl (Quelle: LSN, Stand 01.06.2020), der Unternehmensbesatz (Quelle: LSN 2018) und die Finanzstärke der Landkreise (Quelle: LSN, Steuerkraftmesszahlen und Schlüsselzuweisungen aus dem Finanzausgleich 2018 einschl. Ausgleichsbeträge für den Finanzausgleich 2017) in ein Verhältnis gesetzt.
Die künftige Finanzstruktur lässt sich in vier Bereiche gliedern:
a) Kosten für die Dachstruktur (Personal- und Sachkosten),
b) Grundkosten WTT (Managementkosten, Aufschlussgespräche und interne Beratungen),
c) Kosten für externe Beratungen im WTT,
d) Kosten für das GRW-Regionalmanagement H2.N.O.N.
Insgesamt sollen nach jetziger Projektion – ohne weitere neue Projekte – 1,34 Mio. € (inkl. Fördermittel) durch die GmbH umgesetzt werden. Es ist geplant, dass die Gesellschaft Mitte 2022 ihre Arbeit aufnehmen soll.
Finanzielle Auswirkungen:
Die Kosten für den Landkreis Uelzen gestalten sich wie folgt:
Sollte es im Weiteren zur Gründung einer solchen GmbH kommen, würde diese der abschließenden Entscheidung durch den Kreistag unterliegen.