Der Mensch wird nicht als demokratisches Wesen geboren. Die im Grundgesetz verankerten Verfassungsprinzipien im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung müssen durch Demokratiebildung gelernt werden. Dies funktioniert neben der reinen Wissensvermittlung am besten durch das Erleben aktiver Mitgestaltungsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft und politischen Zusammenhängen. Dies erzeugt Selbstwirksamkeit und kann letztendlich überall in unserer Bildungslandschaft erfolgen und am besten von Anfang an. Insbesondere der Förderung des demokratischen Verständnisses im Kindes- und Jugendalter kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es ist wichtig, dass schon kleine Kinder lernen, dass ihre Bedürfnisse und Vorschläge ernst genommen werden, damit sie sich als Teil einer sozialen Gemeinschaft erleben.
Die Familie spielt eine wichtige Rolle bei der Demokratiebildung, da sie den Kindern grundlegende demokratische Werte und Prinzipien vermittelt. Eltern können ihren Kindern beibringen, wie man Konflikte auf demokratische Weise löst, ihnen Verantwortung übertragen und sie ermutigen, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Die Familie ist daher der erste Ort, an dem Kinder mit demokratischen Ideen in Berührung kommen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von demokratischen Bürgern. Familie ist jedoch nicht alleine verantwortlich.
Gerade formale Bildungseinrichtungen wie Kita und Schule nehmen zudem eine wichtige Rolle ein, weil sie alle Kinder und Jugendliche erreichen. Bereits dort können die weiteren Grundlagen für ein demokratisches Verständnis gelegt werden. Dies geschieht über Möglichkeiten zur Mitbestimmung sowie entsprechende Projekte. Neben der Förderung der Demokratiebildung steht dabei auch der kritische Umgang mit Medien im Vordergrund. Gerade die sozialen Medien bieten viele Möglichkeiten, aber auch Risiken, gerade im Hinblick auf Bereiche wie Hate Speech oder Fake News. Der Umgang damit muss entsprechend fachlich begleitet werden, damit eine kritische Auseinandersetzung ermöglicht wird.