Der Landkreis Uelzen arbeitet bei der Entsorgung von Restabfall künftig mit einem neuen Partner zusammen. Ab 1. Januar 2023 übernimmt das Unternehmen „EEW Energy from Waste GmbH“ aus Helmstedt die Behandlung beziehungsweise die Verwertung des gesamten im Landkreis anfallenden Restabfalls. Heute wurde dazu im Beisein von Landrat Dr. Blume offiziell der Vertrag durch Christina Harms, Betriebsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises, und Bernard Kemper, dem Vorsitzenden der EEW-Geschäftsführung, unterzeichnet.
Der bisherige Vertrag mit dem Unternehmen „ARGE ACU GbR“ läuft zum 31. Dezember 2022 aus. Das EU-weite Ausschreibungsverfahren zur neuen Vergabe dieser Leistung war bereits im Jahr 2021 durchgeführt und gemeinsam mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft Celle (ZAC) abgewickelt worden. Dabei hatte das Unternehmen „EEW Energy from Waste GmbH“ das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Der Auftrag des Landkreises gilt für einen Vertragszeitraum von sechs Jahren und damit bis zum 31. Dezember 2028. „Es handelt sich um ein zukunftsorientiertes Angebot, das dem Landkreis Uelzen in Hinblick auf Entsorgungssicherheit und Entsorgungskosten stabile Strukturen bietet“, so Landrat Dr. Heiko Blume im Rahmen der offiziellen Vertragsunterzeichnung. Und awb-Betriebsleiterin Christina Harms ergänzt: „Das Vertragswerk enthält aus diesem Grund auch zusätzliche Verlängerungsoptionen über das Jahr 2028 hinaus.“
Das theoretisch ermittelte Auftragsvolumen über die gesamte Vertragslaufzeit beläuft sich auf rund 17,6 Millionen Euro – ausgehend von rund 23.000 Tonnen Abfall pro Jahr, der in den Anlagen der EEW entsorgt wird. Der Umschlag wird künftig durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Uelzen (awb) im Entsorgungszentrum Borg in Eigenregie durchgeführt.
„Wir sind stolz darauf, mit unserem Angebot überzeugt zu haben und künftig die Abfälle aus dem Landkreis Uelzen verwerten zu können“, sagt EEW CEO Bernard M. Kemper. Den nicht recycelbaren Rest vom Rest energetisch zu verwerten, sei der aus seiner Sicht nachhaltigste Umgang mit der Ressource Abfall. „In unseren hocheffizienten Anlagen gewinnen wir aus fünf Tonnen Abfall etwa 3.500 Kilowattstunden Strom. Genug für den Jahresbedarf eines Dreipersonenhaushaltes“, erklärt Kemper. Neben Strom liefere der heimische Energieträger Abfall zudem Fernwärme und Prozessdampf für die Industrie. Am Ende des Verwertungsprozesses blieben Reststoffe, aus denen Metalle und Mineralien als Recyclingrohstoffe gewonnen würden.
Der Beschluss zur Auftragsvergabe war durch den Betriebsausschuss in seiner Sitzung am 16. September 2021 empfohlen und durch den Kreistag in seiner Sitzung am 5. Oktober 2021 gefasst worden.