Nicht nur aktive Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, auch einige kommunalpolitisch Interessierte, die möglicherweise für ein politisches Mandat kandidieren möchten, fanden den Weg ins Kreishaus. Dort hatte der Landkreis unter dem Titel „Starke Demokratie im Landkreis Uelzen“ alle Interessierten zu einer weiteren Veranstaltung zum Thema Demokratiebildung eingeladen – dieses Mal, um die Teilnehmenden im Umgang mit Hass und Hetze, die zunehmend auch kommunalpolitisch Engagierte trifft, zu sensibilisieren.
Nach einer kurzen Einführung durch Sabrina Boenschen, die Leiterin des für die Organisation der Veranstaltung verantwortlichen Bildungsbüros des Landkreises, begrüßte Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume die Anwesenden. Er danke allen aktiven Kommunalpolitikern für deren freiwilliges ehrenamtliches Engagement, ohne das eine funktionierende Demokratie schlicht nicht möglich sei, so Blume. Anschließend nannte der Landrat, so Blume wörtlich, „erschreckende Zahlen“ von Anfeindungen, Beleidigungen, Drohbriefen und Ähnlichem, mit denen sich Kommunalpolitiker inzwischen konfrontiert sähen. Deshalb, so Blume, erhoffe er sich durch die Veranstaltung auch konkrete Tipps und Hinweise, wie mit derartigem Verhalten umzugehen sei.
„Wir müssen dieser Entwicklung konsequent entgegentreten, denn sie bedroht nicht nur die persönliche Sicherheit der Engagierten, sondern greift einen zentralen Pfeiler unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung an – die aktive, angstfreie Teilhabe an Politik vor Ort“, richtete sich der Landrat mit klaren Worten an die Teilnehmenden.
Diese konnten anschließend nicht nur einem Vortrag von Franziska Kind vom Verein „Starke Demokratie e.V.“ aus Hamburg lauschen, sondern im weiteren Verlauf der Veranstaltung auch an zwei durch Mitarbeiterinnen des Vereins angebotenen Workshops teilnehmen.
Die Workshops mit den Titeln „Demokratische Diskussionskultur“ und „Gut vorbereitet auf Hass und Gewalt – Impulse für eine starke Kommunalpolitik“ wurden von den Teilnehmenden genutzt, um nicht nur Tipps und Hinweise im Umgang mit Anfeindungen zu bekommen, sondern teilweise auch dazu, um eigene Erfahrungen zu schildern und gemeinsam mit den Referentinnen und den anderen Anwesenden zu diskutieren.
Abschließend wurden die zentralen Ergebnisse aus den beiden Workshops im gesamten Forum vorgestellt.
Landrat Dr. Blume würdigte die Veranstaltung als sinnvollen Beitrag, die Demokratie vor Ort zu stärken. Er ermutigte die Teilnehmenden, ihr kommunalpolitisches Engagement trotz möglicher Anfeindungen nicht aufzugeben beziehungsweise sich trotz solcher Entwicklungen nicht von einer Kandidatur für ein kommunalpolitisches Amt abhalten zu lassen. Er dankte dem Verein „Starke Demokratie e.V.“ und deren Referentinnen Franziska Kind, Petra Greve, Lucie Klysch und Diana Hohage für deren Mitwirkung an der Zusammenkunft.
Wer sich für weitere Veranstaltungen zum Thema Demokratiebildung interessiert, kann auch entsprechende Angebote der Kreisvolkshochschule Uelzen/Lüchow-Dannenberg wahrnehmen, die im Rahmen der Kooperation mit dem Landkreis angeboten werden.